Book contents
- Frontmatter
- I Abstecher nach São Marcellino
- II Von São Felippe bis Yauareté am mittleren Caiarý-Uaupés
- III Der Fischfang bei den Indianern Nordwestbrasiliens
- IV Não iem inferno por os cachoeiristas
- V Zum Quellgebiet des Caiarý-Uaupés und zurück zum Cuduiarý. Die Hianákoto-Umáua
- VI Unter den Kobéua
- VII Feldbau und Industrie am Içána und Caiarý-Uaupés
- VIII Durch die Cachoeiras zurück nach São Felippe
- IX Endgültiger Abschied von São Felippe und Fahrt auf dem Tiquié
- X In das FluBgebiet des Yapurá
- XI Zum Amazonenstrom und heimwärts
- Anhang
- Inhalts-Verzeichnis
- Verzeichnis der Textabbildungen, Tafeln und Karten
- Erklärung fremder Ausdrücke, sowie Tier- und Pflanzennamen, die im Text häufiger vorkommen, mit Angabe der Seitenzahl, wo etwas Näheres darüber zu finden ist
- Register
- Plate section
VII - Feldbau und Industrie am Içána und Caiarý-Uaupés
Published online by Cambridge University Press: 05 August 2011
- Frontmatter
- I Abstecher nach São Marcellino
- II Von São Felippe bis Yauareté am mittleren Caiarý-Uaupés
- III Der Fischfang bei den Indianern Nordwestbrasiliens
- IV Não iem inferno por os cachoeiristas
- V Zum Quellgebiet des Caiarý-Uaupés und zurück zum Cuduiarý. Die Hianákoto-Umáua
- VI Unter den Kobéua
- VII Feldbau und Industrie am Içána und Caiarý-Uaupés
- VIII Durch die Cachoeiras zurück nach São Felippe
- IX Endgültiger Abschied von São Felippe und Fahrt auf dem Tiquié
- X In das FluBgebiet des Yapurá
- XI Zum Amazonenstrom und heimwärts
- Anhang
- Inhalts-Verzeichnis
- Verzeichnis der Textabbildungen, Tafeln und Karten
- Erklärung fremder Ausdrücke, sowie Tier- und Pflanzennamen, die im Text häufiger vorkommen, mit Angabe der Seitenzahl, wo etwas Näheres darüber zu finden ist
- Register
- Plate section
Summary
Anbau und Verarbeitung der Mandióca
Geringer Maisbau. Lange Entwicklung der Mandiócakultur. Roden. Brennen. Jahreszeiten nach dem Stande der Qestirne bestimmt. Stecken der Reiser. Einernten. Verarbeiten der Mandiócawurzeln: Reibebrett, Sieb, Tipítfschlauch, Ofen, Mandiócafladen, Farinha, Tipiácamehl. Mandiócagetränke: Schipé, Mingaú, Karipé, Manikuéra, Kaschirí. Süβe Mandióca.
Der Feldbau der Indianer Nordwestbrasiliens beschränkt sich im wesentlichen auf den Anbau der Mandióca). Die Maiskultur tritt dagegen im ganzen Gebiet sehr zurück. Mais wird wohl hier und da neben der Mandióca angebaut, aber immer nur in kleineren Quantitäten, um zu Kaschirí verarbeitet zu werden oder auch reif geröstet oder unreif gekocht als angenehme Zukost zu Fleischspeisen zu dienen.
Die weite Verbreitung der Mandiócakultur im tropischen Südamerika, selbst bei niedrigstehenden Stämmen, setzt eine sehr lange Entwicklung voraus. Staunend sehen wir, wie eine der giftigsten Pflanzen, die, in rohem Zustande genossen, unfehlbar den Tod herbeiführt, dem Menschen nutzbar gemacht wird und im Laufe der Zeit zu einem unentbehrlichen Nahrungsmittel geworden ist.
Die Kultur und Verarbeitung der Mandióca liegen ausschlieβlich in den Händen der Frau und nehmen den gröβten Teil ihrer Zeit in Anspruch.
Noch bevor der junge Mann die Ehe eingeht, rodet er gewöhnlich um die Zeit der Pupúnha-Reife auf höherem, nicht der jährlichen Uberschwemmung ausgesetztem Land ein gröβeres Stück Wald aus. Zu diesem Zwecke wird um einen groβen Baum herum eine Menge kleinerer Baume angeschlagen, worauf der Baumriese gefällt wird. Im Fallen reiβt er die schwächeren Genossen, mit denen er durch Schlingpflanzen vielfach verbunden ist, mit sich und verursacht dadurch gleichsam einen Waldbruch. Die Bäume bleiben etwa drei Monate in der heiβen Sonne liegen, bis sie trocken sind, und werden dann abgebrannt (Abb. 120). Asche und Kohle liefern dem an sich schon fruchtbaren Boden einen kräftigen Dung.
- Type
- Chapter
- Information
- Zwei Jahre unter den IndianernReisen in Nordwest-Brasilien 1903/1905, pp. 202 - 245Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2010First published in: 1910