Sowohl in der Literatur über Klopstock als auch in der Literatur über Stefan George wird heute immer wieder darauf hingewiesen, daß Klopstock Stefan George und seinem Kreis weit mehr als ein durch Schule und Universität überlieferter Name war. Klopstock gehörte zu den dichterischen Vorgängern Georges, zu den anerkannten Kultgestalten des Kreises, denen George sich in seinem eigenen künstlerischen Wirken verpflichtet fühlte und deren Bedeutung für die deutsche Dichtung er hervorhob. Norbert von Hellingrath bleibt das Verdienst, als erster Literarhistoriker auch die innere Verwandtschaft Georgescher und Klopstockscher Dichtung erkannt und formuliert zu haben. In dieser Erkenntnis folgten ihm Hans Gerhard, Claude David, Karl August Schleiden, Jean Murat, Eric A. Blackall und Paul Gerhard Klussmann. Diese Arbeit konzentriert sich im folgenden insbesondere auf das Phänomen, daß von einem Dichter des 20. Jahrhunderts und seinem Kreis ein deutscher Dichter des 18. Jahrhunderts wieder in seiner besonderen Bedeutung betont und gewürdigt wurde, und sie soll sich Einzelheiten zuwenden, die es rechtfertigen, eine innere Beziehung Georges zu Klopstock anzunehmen.