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Ein mittelalterlicher Lucankommentar?

Published online by Cambridge University Press:  29 July 2016

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Die Berliner, aus dem Besitze von Phillipps erworbene Sammelhandschrift Lat. oct. 199 enthält unter ihren 65 Blättern auch 7 zusammengehörige Pergamentblätter aus dem 12. Jahrhundert mit Bruchstücken eines Lucankommentars, so dass auf fol. 1 sich zunächst einmal ein Stück über die Verse 1.412-4 findet; es folgt dann auf fol. 6 und 7 und fol. 2ra ein grösseres Stück über kosmologische Anschauungen, entwickelt an Lucan; eine Vorgesetzte Überschrift vor diesem Teil ist weggeschnitten, fol. 2rb und 2v sind nicht beschrieben. Über die Herkunft der Blätter vermuten die in der Anmerkung genannten Mitteilungen: ‘Sie [die Hs.] wird wohl aus einem westfälischen Kloster stammen. Man würde auf Corvey schliessen, wenn die Bruchstücke des Lucankommentars als aus Vacca's Kommentar stammend zu erweisen wären, von dem im Mutterkloster Corbie im 12. Jahrhundert eine Handschrift vorhanden war.’ Diese Vermutung und weiter das Zitat in Zeile 243: ‘alluditur in Alexandro, ubi ait: vetitumque mari se mergere plaustrum,’ wo die Mitteilungen an eine antike Alexander-dichtung denken, rechtfertigen das Interesse des Philologen. Ich lasse zunächst den Text folgen.

Type
Miscellany
Copyright
Copyright © Fordham University Press 

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References

1 Mitteilungen aus der Königlichen Bibliothek (Mitteilungen aus der Königlichen Bibliothek) 2 (1914) 43; von den Resten der Überschrift soll noch erkennbar sein = ‘hominum gratia’; ‘gratia’ mag stimmen, keineswegs aber ‘hominum.’ Die Photokopien hatte mir s. Z. Prof. Hosius überlassen.Google Scholar

2 Manitius, Max, Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters III (München 1931) 923. Für die Datierung der Handschrift in das 12. Jahrhundert bleibt also nicht mehr viel Zeit.Google Scholar

3 Endt, , Adnotationes super Lucanum (Leipzig 1909) xi.Google Scholar

4 Alexandri Neckam De naturis rerum libri duo, with the Poem of the Author, Same, De laudibus divinae sapientiae, ed. Wright, Th. (London 1863) 138.Google Scholar

5 ‘Horae autem lunares dicuntur a Lucano secundum quosdam illae, quas in die naturali luna sortitur. ait namque Lucanus: Google Scholar

Ventus ab extremo pelagus sic axe volutet
destituatque ferens, an sidere mota secundo
Tethyos unda vagae lunaribus aestuet horis

et cetera. sed haec lectio stare non potest.’

6 Vgl. Neckam, , l. c.: ‘cum autem nulli dubium sit diem naturalem viginti quattuor habere horas, vendicat sibi unusquisque planetarum in constitutione diei naturalis ad minus tres horas.' Google Scholar