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Zur Diskussion Über die Herkunft von I Kor. ii. 9

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Abstract

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Short Studies
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Copyright © Cambridge University Press 1978

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page 270 note 1 Nordheim, E. V., ‘Das Zitat des Paulus in I Kor. 2, 9, und seine Beziehung zum koptischen Testament Jakobs’, Z.N.W. 65 (1974), 112–20Google Scholar. – Inzwischen ist auch das äthiopische Testament Jakobs wenigstens in franz. Übersetzung herausgegeben (im Anhang der Arbeit von Delcor, M., Le Testament d'Abraham grecque, Leiden 1973)Google Scholar; der entsprechende Text lautet (K. v, p. 237): ‘Il me montra tout le séjour du repos et tous les biens préparés pour les justes, ce que l'œil ne voit pas, ce que l'oreille n'entend pas, ce que l'esprit de l'homme ne saurait imaginer, qui a été préparé (par Dieu) pour ceux qui l'aiment, qui font sa volonté sur la terre, qui passent tous les jours de leur vie dans le bien et accomplissent son bon plaisir’. Im arab. Text ist an der entsprechenden Stelle eine Lacune. – Methodisch ist von Belang, daß v. Nordheim das Testament Jakobs als eine durchgängig jüdische Schrift mit nur oberflächlicher (im Rahmen) christlicher Bearbeitung herausstellt; ähnliches gilt auch für zahlreiche andere “späte” Apokryphen, beispielsweise auch für die unten zu nennende äthiopische Esra-Apokalypse. Das Beispiel des Testaments Jakobs sollte man auch bei der Beurteilung des Testaments Abrahams berücksichtigen (gegen Jeremias, J., in: Z.N.W. 64 (1973), 122 f.)Google Scholar. Nun hat kürzlich Hofius, O., ‘Das Zitat I Kor 2, 9 und das koptische Testament des Jakob’, Z.N.W. 66 (1975), 140–2Google Scholar, die durch v. Nordheim aufgestellte These als ‘schlechterdings unhaltbar’ (S. 140) bezeichnet. H. wendet sich besonders gegen die Annahme eines ursprünglich jüdischen Charakters der Schrift, da die Himmelsreise Jakobs eindeutig von christlicher Hand verfaßt sei. – Nun möchte ich zwar auch nicht annehmen, das Test. Jakob bilde die Quelle des paulinischen Zitates, andererseits halte ich die Argumente von Hofius, mit welchen eine durchgehende Abhängigkeit des Test Jakob von neutestamentlichen Schriften bewiesen werden soll, für nicht überzeugend. Hier ist nicht der Ort, sich auf eine Material-schlacht einzulassen, in der Punkt für Punkt zu zeigen wäre, daß die von Hofius genannten neutestamentlichen Belege insgesamt überhaupt nicht spezifisch neutestamentlich sind und sich so auch in jüdischen oder hellenistischen Texten finden und deshalb eine ‘Abhängigkeit’ vom Neuen Testament keineswegs nahelegen (als Beispiel sei nur genannt der ‘Wurm, der nicht schläft’: siehe, ThWNT 7 454Google Scholar und außer Jes. lxvi. 24, Sir vii. 17 die neuen Belege aus der jüd.-hell. äthiop. (Falascha-) Lit.: Te'ezaza Sanbat (Übers. Leslau) pp. 14, 16, 19, 28; Elias-Apk. (Übers. Leslau) p. 43 und Griech. Esra-Apk. ed. Tischendorf, , p. 28)Google Scholar. Die Abhängigkeit altkirchlicher Apokalyptik von älterer oder auch zeitgenössischer jüdischer Apokalyptik erstreckt sich – und das gilt speziell auch für den koptischen Bereich – bis weit in die ersten christlichen Jahrhunderte hinein. Als eine ‘durch gänzige Bezugnahme auf das Neue Testament’ (so Hofius, , a.a. O., S. 142)Google Scholar kann diese umfangreiche apokalyptische Literatur einfach nicht verständlich gemacht werden; sie kennt vielmehr ihre eigenen Stoffe und Überlieferungsgesetze, denen sich christliche Elemente, soweit sie eindringen können, einfügen müssen (und nicht umgekehrt). Selbst wenn christliche Züge eindringen, so sind doch Rahmen, Aufbau und die Masse des Traditionsmaterials keineswegs aus dem Neuen Testament zu erklären. Dieses partizipiert stellenweise auch nur an einer breiteren Tradition.

page 271 note 1 Vgl. die Texte bei Weiß, J., Der erste Korintherbrief (Göttingen, 9 1910; Neudruck, 1970), 58 fGoogle Scholar.; Conzelmann, H., Der erste Brief an die Korinther (Göttingen, 1969), 81 fGoogle Scholar.; altkirchliche Parallelen bei Prigent, P., in Th.Z. 14 (1958), 416–29Google Scholar; den wichtigen Hinweis auf Ps.-Philo, Liber Antiquitatum 26. 13Google Scholar gab Philonenko, M. in: Th.Z. 15 (1959), 51 fGoogle Scholar. – Vgl. auch Feuillet, A., in: R.B. 70 (1963), 52 ff.Google Scholar

page 271 note 2 a Die Äthiopische Esra-Apk. wurde herausgegeben von I. Halévy, in: Te'ezaza Sanbat (Paris, 1902), Text S. 57–79, frz. Übersetzung S. 178–95. Unsere Stelle befindet sich in der äth. Handschrift fol. 71v°, in Halévys Ausgabe S. 60, Zeile 21 ff., in der Übersetzung S. 180 f. Unsere im folgenden gegebene deutsche Übersetzung hält sich an die Textausgabe von Halévy, weicht aber von seiner Übersetzung, die etwas frei ist, ab.

page 271 note 3 Der äth Text des Zitates, soweit es mit Paulus vergleichbar ist, lautet:

page 272 note 1 Mit einem christlichen Zusatz zu der im übrigen jüdischen Apokalypse rechnete der Herausgeber Halévy bei dem Vorkommen des ‘Wortes’, das nach dem Anfang der Apk am Ende der Zeit erscheint. Aber selbst dieses ist fraglich, da es sich hier um die ‘Stimme’ Gottes handeln kann. – Die Apokalypse weist in den auf unser Zitat folgenden Stücken deutliche Übereinstimmungen sowohl mit IV Esra als auch mit Jub auf. Bewahrung von Gesetz und Sabbat wird in allen Stücken gefordert. Nach Übers. S. 193 wird mit einem davidischen Messias gerechnet, ‘die anderen, die das Gesetz bewahrten, sind von der Rasse Davids, und deswegen erben sie Jerusalem’.

page 272 note 2 Editio princeps und Verseinteilung: Schmoldt, H., Die Schrift ‘Vom jungen Daniel’ und ‘Daniels letzte Vision’, Herausgabe und Interpretation zweier apokalyptischer Texte (Diss. Hamburg, 1972).Google Scholar

page 272 note 3 Syrische Daniel-Apk. vi. 4 f. Das folgende Zitat: vi. 6 f. in abweichender Übersetzung. Zum Inhalt des folgenden Stückes über das Sehen vgl. Mt. xiii. 16 f.; Lk. x. 23 f.; zu beiden Stellen: Berger, K., Die Amen-Worte Jesu (BZNW 39) (Berlin, 1970), 85 fGoogle Scholar. Der syrische Text des Zitates:

page 273 note 1 Schmoldt, H., op. cit. Anm. 6, 100Google Scholar hatte geurteilt: I Kor. ii. 9 stamme wohl aus einer Elias-Apk, ‘Denkbar wäre aber auch, daß Paulus das Zitat aus dem “jungen Daniel” hat oder daß die Eliasapokalypse von diesem abhängt’. Die anderen Apokalypsen-Texte nennt Schmoldt nicht. Es ist nicht nötig, mit literarischen Abhängigkeiten zu rechnen. In der Apokalyptik ist der weitaus häufigere Fall die Gemeinsamkeit fixierter Traditionen.

page 273 note 2 Vgl. die S. 272 Anm. 3 genannten Texte. In vi. 6 wird, ähnlich wie in Mt. xiii. 16 f., die Exklusivität des heilsidentischen ‘Sehens’ hervorgehoben. Zum Sehen und Abermals-Sehen in V. 7 vgl. Sehen als Bekehrungsterminus etwa in I Joh. iii. 6 und die jüd.-hell. Gattung der Bekehrungvision.

page 273 note 3 Ed. G. N. Bonwetsch unter dem Titel ‘De consummatione mundi’, K. xliv, p. 307: ποīον άρα στόμα έκδιηγήσεται τά άγαθ⋯ έκεīνα ᾃ όφθαλμ⋯ς ούκ οΙδεν οỉτε ος ᾒκουσεν ο⋯τε έπί καρδίαν άνθρὠπου ᾃ⋯к άνέβη, ηήτοίμασεν ό θεός τοīς άγαπ⋯σιν αυόν. ἔγνωτε χαράν άδιάδοχον άγνωτε βασιλεıαν άςάλευτον άγνωτε τρυφ⋯ν ⋯γαθ⋯ν τέλος μή ᾃχουσαν.

page 274 note 1 Vgl. Mingana, A., The Apocalypse of Peter (Woodbrooke Studies 3, 2) (Cambridge, 1931), 93152, 209–82Google Scholar, 349–407, hier S. 224.

page 274 note 2 Vgl. Grébaut, S., ‘Littérature éthiopienne pseudo-clémentine’, R.O.C. N.F. 2 (1907), 139–51, 288–97Google Scholar, 380–92; III ( 1908), 166–74, 314–20Google Scholar; V ( 1910), 198–214, 307–23Google Scholar, 425–39; VI ( 1911), 7284, 167–75Google Scholar, 225–33; VII ( 1912), 1631, 133–44, 244–52Google Scholar, 337–46; VIII ( 1913), 6978Google Scholar; IX ( 1914), 324–30Google Scholar; NF II (1920/1921), 22–8, 113–17Google Scholar. – Hier: VIII ( 1913), 71.Google Scholar

page 274 note 3 Petrus-Apk., Äth., op. cit. v (1910), 320.Google Scholar

page 275 note 1 Petrus-Apk, Karschun.., op. cit. S. 274 Anm. 1, p. 110.Google Scholar

page 275 note 2 Galbiati, G., Evangelium Johannes apocryphum arabice in lucem edidit, latine convertit, Mediolani 1957Google Scholar (vorhanden in der UB Heidelberg). – Vgl. dazu auch: Löfgren, O., ‘Zur Charakteristik des apokryphen Johannesevangeliums’, in: Oriental. Suec. 9 (1960), 107–30Google Scholar; den., ‘Ergänzendes zum apokryphen Johannesevangelium’, Ibid. x ( 1961), 137–44Google Scholar; den., Det apokryfiska Johannesevangeliet (Stock-holm, 1967) (schwed. Übersetzung)Google Scholar. – Die letzte Redaktion des Buches wird von L. auf das 8. Jahrhundert angesetzt. Die Bedeutung der Schrift besteht in den sehr umfangreichen apokryphen Jesustraditionen, speziell in langen Reden Jesu, von denen die apokalyptischen etwa ein Fünftel des Buches ausmachen. Der Verfasser der Schrift ist ein Kenner der apokalyptischen Schultradition.

page 276 note 1 Chaine, M., Apocrypha de Beata Maria Virgine (CSCO 39 Ser. Aeth 22 = 1, 7) (Löwen, 1955), III:Google Scholar Apocalypsis seu Visio Mariae Virgins; Übersetzung in: CSCO 40; Ser. Aeth. 23 = 1, 7 i hier: äth. Text p. 53, Übersetzung p. 45.

page 276 note 2 Ed. Bruyne, de, in: Rev. Ben. 37 (1925), 4772Google Scholar, Zeile 1 ff.

page 276 note 3 Nun scheint sich jedoch die rabbinische Tradition auf eine Auslegung Jes, von. lxiv. 3Google Scholar zu stützen: vgl. dazu Str.–B. III, 327 ff. und Oepke, A., ThWNT 3, 989, 42–6Google Scholar (Darstellung der rabb. Umdeutungen des Textes). Nun legen aber gerade die erheblichen Veränderungen, die die rabb. Auslegung am Text vornehmen muß, die Vermutung nahe, hier sei ein ursprünglich nicht aus Jes. herleitbares Stück sekundär durch eine Schriftstelle ‘aufgefangen’ worden (das wäre für die Art des Weiterlebens apokrypher Stoffe in rabbinischer Tradition kein Sonderfall). Die rabbinische Auslegung von Jes. lxiv. 3, die diese Stelle durchweg auf die Heilsgüter der zukünftigen Welt bezieht, setzt demnach wahrscheinlich eine fixierte apokalyptische Wendung in der Art der von uns dar-gestellten voraus. – Zu dem in Str.–B. genannten Material ist übrigens aus apokalyptischen Midraschim zu ergänzen: Midrasch Gan ‘Eden (Übers. Wünsche, Aus Israels Lehrhallen III. 1, p. 23); Fragmente zu Gan ‘Eden (Ibid. p. 26); ‘Die Mauern und Hallen von Gan ‘Eden und seine Bewohner’ (Ibid.) p. 51, 52, 64 (2x); Perek ganha-chajjim (Ibid. p. 87). – Vgl. auch Wilckens, U., op. cit. S. 281Google Scholar, Anm. 4, S. 75 Anm. 1.

page 277 note 1 Ed. Santos, de, Ev. Apocr. p. 659Google Scholar, K. 24 (vgl. die) Ed. Tischendorf, , in: Apocalypses Apocryphae (Leipzig, 1866, 113–23).Google Scholar

page 278 note 1 Sehr ähnlich ist die Beschreibung der himmlischen Stadt und ihrer Steine kommentiert in der Apokalypse des Basileios Neos (ed. Vilinskij, S. G., Zitie su. Vasilija Nouago v russkoj literature, Teil 11: Teksty zitija (Odessa, 1911); vorhanden in der StB München), p. 48:Google Scholar ⋯φον όφθαλμ⋯ς ουχ έώρακε καί ος οκ ⋯κουσε καί έπί καρδίαν άνθρώπου ούκ άνέβη. Die unbeschreibliche Schönheit soll mit dieser Formel umschrieben werden. Besonders auf dieser Stufe der allgemeineren Funktion unseres Traditionsstückes besteht eine große Nähe zu Aussagen, nach denen himmlische Dinge zwar nicht von keinem gesehen, gehört etc. worden sind, wohl aber von keinem gesehen oder ausgesprochen werden können. Die Übergänge sind hier durchaus fließend; gerade diese Tatsache aber weist auf eine breitere Verwurzelung unseres Stückes in apokalyptischer Tradition, und das spricht wiederum gegen einen Zitatcharakter. Man vergleiche etwa Hebr. Henoch xlviii A 2 (ed. Odeberg), ‘and no mouth can tell its praise, and no eye can behold it, because of its greatness…’; Hist. B.M.V. (ed. Budge, 1899, p. 130):Google Scholar ‘And she saw there that which the eye of man cannot look upon, and that which man is not able to describe the like thereof or to make it manifest’.

page 278 note 2 Dieser Wandel im apokalyptischen Weltbild gegenüber früheren Zeugnissen ist auch andernorts greifbar: In der Asc. Iesaiae wird Jesaia und in Paralip Ieremiae wird Jeremia vorgeworfen, sie haben beansprucht, Gott gesehen zu haben, was eben kein Mensch könne und auch Moses nicht von sich behauptet habe. Jesaia und Jeremia wird vorgeworfen, sie beanspruchten damit mehr zu sein als Moses (Asc. Ies. III. 8f.; Par. Ier. IX, 20 f.).

page 281 note 1 Himmelsreisen, auf denen der Seher das vorher für Menschen Unfaßbare (durch die hier behandelte formelhafte Wendung bezeichnet) erfährt, sind bezeugt in: Asc. Jes. XI. 34; Kopt. und Äth. Test. Jakob K. v; Acta Thomae xxii; Clemens v. A. Protr. 12. 4Google Scholar

page 281 note 2 Gerichtssituation: Äth. Esra-Apk.; Ps.-Hippolyt K. XLIV; Const. Apost. VII. 32 (Darstellung des Weltgerichtes: Der Herr, Engel und die Heiligen erscheinen, um den Teufel zu verurteilen, um jeden nach seinen Werken zu richten… ‘dann gehen die Bösen in die ewige Bestrafung, die Gerechten aber werden ins ewige Leben gehen, erbend jenes, was das Auge nicht sah und ein Ohr nicht hörte und in das Ohr eines Menschen nicht aufstieg, was Gott bereitet hat den ihn Liebenden, und sie werden sich freuen in der Basileia Gottes, die in Jesus Christus ist’); Theophilus, ad Autol. 1. 14Google Scholar; Acta Andreae et Matthiae xiv; Petrus-Apk, Karschun.. p. 224Google Scholar (vgl. oben S. 274 Anm. 1); Ar. Ps-JohEv.

page 281 note 3 Syr. Daniel-Apk. vi. 4: ‘…die hören werden die Worte und fest bleiben in ihnen’; Petrus-Apk, Karschun. p. 224Google Scholar (vgl. S. 274 Anm. 1) ‘anyone who will not follow those people…’; II Clem. xi. 7 ‘wenn wir nun die Gerechtigkeit tun vor Gott…’; Athanasius De Incarn. LVII ‘…was er bereitet hat denen, die nach der Tugend leben und Gott lieben’; Acta Thomae xxii ‘denen, die ihn lieben’; Acta Andr. et Matth, . xivGoogle Scholar ‘…denen, die ihm gehorchen…denen, die ihm nicht glauben’; Acta Ioh. cxiv ‘…denen, die rein leben und dich allein lieben’; Diognetbrief xii. I ‘…denen, die ihn auf rechte Weise lieben’; II Clem xiv. 5 ‘…seinen Auserwählten’; Ps.-Clem. Virg. 1. 9 ‘…denen, die ihn lieben und seine Gebote bewahren’; Midr. Prov. xiii. 25 ‘Gerechte’; Sifr. Num. xxvii. 12 ‘die dir glauben’; Test. Domini K. xi ‘wenn ihr an seiner Seite geht und auf seinen Spuren wandelt’; Äth. und Kopt. Test. Jakob ‘denen, die ihn lieben werden und denjenigen, die seinen Willen auf der Erde tun werden, das heißt, wenn sie schön enden, indem sie seinen Willen tun’; M. Polyk. II. 3 ‘denen, die Gutes tun’; Arab. Ps.-JohEv ‘den mir Glaubenden’.

page 281 note 4 Griech Baruch-Apokryphon; Pistis Sophia cxiv; Äth. Marien-Apk.; Clemens v. A. Protr. 12. 4Google Scholar. Wilckens, U., Weisheit und Torheit. Eine exegetisch-religionsgeschichtliche Untersuchung zu 1. Kor. 1 and 2 (Beitr. hist. Theol., 26) (Tübingen, 1959), 7580Google Scholar hatte speziell aus dem Baruchbuch des Justinos (bei Hippolyt, Ref. v. 24.1, 26.16 f., 27.3), aber auch aus den mandäischen und manichäischen Belegen sowie aus der Asc. Jes. (!) auf einen Ursprung der Tradition in dem gnostischen Erlösermythos geschlossen. – Nun wird man demgegenüber nicht jetzt alles ‘apokalyptisch’ erklären wollen, was ehedem als ‘gnostisch’ galt, doch entscheidend ist die Frage, ob Vorstufen und Analogien aufweisbar sind, die sowohl einen genuinen Kontext als auch eine spätere Entwicklung erkennen lassen, innerhalb derer auch die gnostische Verwendung verständlich zu machen ist. Überdies können apokalyptische Zeugnisse regelmäßig höheres Alter beanspruchen als gnostische, und die Entwicklungslinien von der apokalyptischen zur gnostischen Literatur hin sind noch viel zu wenig beachtet worden. Gegen einen gnostischen Ursprung von I Cor. ii. 9 vgl. schon Oepke, A., in: ThWNT 111, 989.Google Scholar

page 281 note 5 Vgl. Anm. 2 oben. – In diesem Falle besteht die Funktion des Wortes darin, auf die unfaßbare Größe und Herrlichkeit des zu erwartenden Gutes zu weisen. Das Wort dient daher dem “Aus-gleich” der Unsichtbarkeit jetzt mit der zukünftigen Herrlichkeit: Wer jetzt gerecht handelt, kann dafür auch jetzt noch gar nicht belohnt werden, denn die Größe des Lohnes ist für Menschen unfaßbar. – Im anderen Falle handelt es sich dagegen darum, daß die Verborgenheit des Geheimnisses und zugleich die Auserwähltheit derer, die es gleichwohl jetzt schon kennen, stark hervorgehoben wird. Der Gegensatz erfaßbar/unerfaßbar trat jetzt in den Vordergrund. Dadurch, daß die Weise der Aneignung der himmlischen Güter als Erkennen (sehen, hören, erfassen) beschrieben ist (vgl. noch M. Polyk. II. 3 und die Uminterpretation von ⋯τοιμάω in Hippolyt, Dan. 4. 59)Google Scholar, war die Prolepse (eben als Erkennen eines Geheimnisses) prinzipiell ermöglicht.

page 282 note 1 Clemens v. A. Protr. 10. 94, 4Google Scholar; – eine ganze Reihe bei Theophilus, ad Autol. 1. 14.Google Scholar

page 282 note 2 Äth Esra-Apk.; Ps.-Hippolyt K. xliv; Const. Apost. 7. 32Google Scholar; II Clem. xi. 7; Tertullian, De resurr. carn. ii. 26Google Scholar; Clemens v. A. Protr. 10. 94, 4Google Scholar; Agathang. 31 (zitiert bei Prigent, P., op. cit. S. 271Google Scholar Anm. I oben).

page 282 note 3 Ps.-Clem. Virg. 1. 9Google Scholar; Const. Apost. VII. 32Google Scholar; Petrus-Apk, Karschun.. p. 224Google Scholar; Äth., Petrus-Apk. p. 71.Google Scholar

page 282 note 4 Äth. Esra-Apk.; Ps.-Hippolyt K. xliv; Karschun., Petrus-Apk. p. 224Google Scholar; Const. Apost. VII. 32Google Scholar; Kopt. und Äth. Test. Jakob K. v; Clemens v. A. Protr. x. 94, 4Google Scholar; Theophilus, ad Autol. 1. 14.Google Scholar

page 282 note 5 Die ‘Bereitung vor Entstehung der Welt’ findet sich in Äthiop. Esra-Apk.: Ar. Ps. JohEv; Pseudo-Hippolyt. An dieser Formel lassen sich für diesen Fall besonders gut die Überlieferungsgesetze für derartige apokalyptische Traditionsstücke erkennen: Dem Text selbst immanent ist, daß Gott selbst diese Güter für seine Auserwählten, bzw. die ihn Liebenden bereitet hat. Das Stichwort ‘bereiten’ zog die andere Formel über die Bereitung vor der Welt an. Das geschah in der Äthiopischen Esra-Apk. in Korrespondenz mit den ‘Erwählten’ (vgl. Eph. i. 4), bei Ps.-Hippolyt geschieht es im Zusammenhang mit der Auslegung von Mt. xxv, wo in xxv. 34 eben diese apokalyptische Formel auch begegnet. Die Stichwortverbindungen der beiden Formeln sind daher wohl voneinander unabhängig erfolgt. Bei Ps.-Hippolyt war die Verbindung durch das Matthäus-Material angeregt. Der Weg, auf dem hier assoziativ anderes apokalyptisches Gut mit dem kanonischen Text verbunden wird, ist analog der Verbindungstechnik im Äthiopischen Esra. Das heißt aber: Für die Darstellung des Pseudo-Hippolyt hat der kanonische Text eine ähnliche Funktion und Dignität wie für den Äthiopischen Esra seine apokalyptische Tradition. Die Art der Textverknüpfung in der ‘Exegese’ des Ps.-Hippolyt ist daher prinzipiell der apokalyptischen Weise der Traditionsverkettung vergleichbar. Oder anders gesagt: Was bei Ps.-Hippolyt nach ‘Exegese’ aussieht, ist doch nichts anderes als die gerade hier noch wirksame Weise, in der auch sonst Apokalypsen geschrieben werden. Diese Verwandtschaft ist nicht nur ‘strukturell’ einsehbar, sie ist auch historisch vermittelt: Apokalypsen mit (N.T.-) Zitaten sind im Prinzip nicht von Apokalypsen zu unterscheiden, die statt dessen einzelne andere Traditionsstücke verarbeiten. Diese Kontinuität in der Weise der Traditions-bzw. Schriftbenutzung wurde besonders daran deutlich, daß unser Text auch in nachkanonischen christlichen Apokalypsen, auch dann also, wenn es sich theoretisch um eine Anspielung an Paulus handeln könnte, gleichwohl noch denselben Ort in der Gerichtsdarstellung innehaben konnte.

page 282 note 6 Vgl. S. 281 Anm. 3 oben (Paulus hat nur: άγαπ⋯σιν αυ⋯όν).

page 282 note 7 Diese Nähe ist in dem Element begründet, daß ‘noch nie Gesehenes, Gehörtes, Erfaßtes’ beschrieben wird. Zur Formel ’wie es noch nie gewesen ist…’ vgl. Berger, K., Die griechische Daniel-Diegese. Text-Ubersetzung-Kommentar (Studia Postbiblica), LeidenGoogle Scholar (in Kürze), zu Dn.-D. K. 6. Eine Überschneidung zeigt sich etwa im Anfangsglied der Formel in Ps.-Hippolyt K. xxix (οīα ούδέ έγένετο ούδέ είς άκοήν…ήκούσθη ούτε…έθεάσατο). Vgl. auch schon Vita et Sententiae Aesopi Achiqari (ed. Denis, A.-M., Fragmenta Pseudepigraphorum, Leiden, 1970, p. 146)Google Scholar, K. cxxi. ‘damit er uns sage, was wir weder gehört haben noch gesehen haben’.

page 283 note 1 Vgl. S. 282 Anm. 5.