WIR verdanken Barbara Parker die Veröffentlichung eines zweifellos interessanten “kappadokischen” Zylinder-Siegels aus Privatbesitz in Iraq 29 (1967), 3–5 (Plate III). Die vorzüglichen Photographien (Plate IIIa-d) erregten sogleich mein Interesse und verleiteten mich zu einer—wie mir selbst schien— recht gewagten Lesung.
Frau Parker war inzwischen so freundlich, mir eine Abrollung dieses Siegels zu schicken, wofür ich ihr auch hier bestens danken möchte. Die Abrollung hat meines Erachtens über die Photographie hinaus nichts wesentlich Neues ergeben.
Ich möchte hier also die alte Fassung dieser kurzen Mitteilung mit einigen zusätzlichen Hinweisen auf die Abrollung und ergänzenden Bemerkungen zur Diskussion stellen.
Zunächst eine kurze Zusammenfassung: Das 1·9 cm lange Siegel aus Hämatit wird offensichtlich als echt angesehen; dies sei auch hier angenommen.
Das Siegel trägt eine Legende, die direkt, nicht in Spiegelschrift, eingraviert ist. Die bildliche Darstellung wird (auf p.3) in zwei Teile geteilt: die “central scene”—grob schematisch: eine sitzende und eine stehende Figur, einander zugewandt—, neben der “anscheinend ursprünglich eine aus vier Zeilen bestehende Inschrift gestanden sei”; zwei Zeilen der Inschrift seien später teilweise getilgt (“defaced”) worden. Beweis dafür sei das nur mehr undeutlich erkennbare Zeichen KI in der dritten Zeile. Dem wird ausdrücklich hinzugefügt, dass keine weiteren Spuren teilweise getilgter (“obliterated”) Zeichen erkennbar seien.