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Die Hianákoto-Umáua
Published online by Cambridge University Press: 29 August 2010
Summary
Eine Gruppe sprachverwandter Stämme zwischen dem oberen Yapurá und dem oberen Caiarý-Uaupés, dem größten Nebenfluß des Rio Negro zur Rechten, ist seit längerer Zeit unter dem Namen Umáua bekannt.
Schon zur Zeit der Konquista wird dort ein großes Volk der Omagua erwähnt. In den vierziger Jahren des XVI. Jahrhunderts stießen die goldgierigen Scharen der Spanier und Deutschen unter ihren kühnen Führern Ulrich von Hutten, Bartel Welseru. a. auf der Suche nach dem sagenhaften “Dorado” zwischen dem Guaviare und Yapurá auf diesen mächtigen Stamm und wurden durch seine Tapferkeit zum Rückzug genötigt. Der Hauptort dieser Omagua war angeblich eine gewaltige Stadt von solcher Ausdehnung, daß die Abenteurer von einer nahen Anhöhe herab ihre Grenzen nicht zu unterscheiden vermochten. Inmitten der in breiten geraden Straßen geordneten Häuser erhob sich ein großes Gebäude, der Palast des Kaziken Quareca und zugleich der Haupttempel, der zahlreiche Götterbildnisse aus Gold enthalten sollte. Mehrere noch größere und reichere Städte sollten sich weiter im Lande befinden.
Lautlich stimmt das Wort “Omagua” sehr gut mit “Umáua” überein, da die Spanier die in vielen Indianersprachen häufige Silbe “ua” stets mit “gua” wiedergeben, wie man an zahlreichen Orts- und Stammesnamen erkennen kann. Trotzdem haben die alten Omagua mit den modernen Umáua nicht das geringste zu tun.
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- Die Hianákoto-Umáua , pp. 1 - 112Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2009First published in: 1908