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Die NhΠioi in Der Urchristlichen Paränese

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

Walter Grundmann
Affiliation:
Eisenach, Germany

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Eine Reihe von Stellen im N.T., die, literarisch von einander unabhähgig, verschiedenen Schriften zugehören, sprechen unter Verwendung des gleichen Bildzusammenhanges den gleichen Gedanken aus, der uns für die urchristliche Paränese charakteristisch zu sein scheint und einen wichtigen Einblick in ein näher zu bestimmendes Gemeinverständnis des christlichen Glaubens öffnet.

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Articles
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Copyright © Cambridge University Press 1959

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References

page 188 note 1 Die von Frage, R. Perdelwitz aufgeworfene ‘Die Mysterienreligion und das Problem des 1. Petrusbriefes’, R.V.V. XI, I (Gießen, 1911)Google Scholar—, ihre Weiterführung durch H. Windisch, F. Hauck, F. W. Beare in den jeweiligen Kommentaren sowie die Auseinandersetzung mit ihr durch Selwyn, E. G., The First Epistle of St Peter (1946, bes. S. 305–11Google Scholar, ‘I Peter and the Mystery Religions’, und Lohse, durch E., ‘Paränese und Kerygma im I. Petr.’, in Z.N.W. XLIV (1953) kann in unserer Erörterung aufsich beruhen. Die These von Perdelwitz ist von Preisker in der Neubearbeitung des Kommentars von H. Windisch weitergeführt worden, indem er in I. Petr. nicht nur eine Taufansprache, sondern einen ganzen Taufgottesdienst finden will.Google Scholar

page 189 note 1 Um des Zitats aus Jes. xl. 8 empfiehlt sich καί μένονΤος auf λόγου und nicht auf was sachlich durchaus möglich ist, zu beziehen.Google Scholar

page 189 note 2 Das imperativische Partizip—und auch der imperativische Infinitiv—ist semitischer Herkunft; vgl. dazu D. Daube, ‘Participle and Imperativ in I Peter’, bei Selwyn a. a. O., S. 467ff.; ferner E. Lohse a. a. O. unter Hinweis auf IQS I, 19ff.Google Scholar

page 189 note 3 Vgl. Lohse a. a. O.: ‘Das ganze Stück 1, 3–2, 10 steht unter dern Gedanken des heiligen Gottes volkes, zu dem die Christen nunmehr gehören. Für dieses Gottesvolk aber gilt nach Lev. 19, 2… I, 16’; vgl. Daniélou, J., Sacramentum futuri (Paris, 1950), wo den Zusammenhängen zwischen I. Petr. i. 13–ii. 10 und dem Buche Exodus nachgegangen wird.Google Scholar

page 189 note 4 Vgl. Th.W.N.T. I, 644f.Google Scholar

page 190 note 1 Vgl. Th.W.N.T. I, 483f.Google Scholar

page 192 note 1 Vgl. Michel, O., ‘Der Brief an die Hebräer’, in Krit. exeget. Handkommentar über das NT., 8. Aufl. (1949) S. 139f.Google Scholar

page 192 note 2 Michel, a. a. O., S. 141.Google Scholar

page 192 note 3 Vgl., Käsemann, dazu E., Das wandernde Gottesvolk (1939), S. 123; ferner Michel a. a. O., S. 139f.Google Scholar

page 192 note 4 Vgl. auch IV Esr. vii. 119: mortalia opera.Google Scholar

page 192 note 5 Man kann dabei an die Unterschiede von jüdischen Taufriten zur Johannestaufe und zur urchristlichen Taufe denken; auch Reinigungsriten in jüdischen und hellenistischen Gruppen in ihrem Verhältnis zur urchristlichen Taufe können in die Unterweisung einbezogen gewesen sein.Google Scholar

page 193 note 1 Während Windisch und Käsemann a. a. O. in diesem Begriff die Speise für die Vollkommenen sehen, eine Deutung, der wir uns anschließen, setzt sich Michel a. a. O., S. 143, nach älteren Vorgängern für die Deutung ‘richtige Rede’ ein.Google Scholar

page 193 note 2 Vgl. zur Diskussion um diese Stelle Michel a. a. O., S. 144, Anm. 2.Google Scholar

page 194 note 1 Eph. gehört u. E. in eine bestimmte geschichtliche Situation hinein; es ist unverkennbare Tatsache, daß die von Paulus begründeten kleinasiatischen Gemeinden nach seinem Tode eine Leitung bekommen haben, die durch Leute ausgeübt wurde, die, wahrscheinlich durch den jüdischen Krieg veranlaßt, aus Palästina nach Kleinasien ausgewandert sind und der Urgemeinde zugehört haben, ohne Judaisten zu sein. Die hervorragende Gestalt dieses Kreises ist ‘Johannes’, der Träger der johanneischen Literatur; vgl. dazu. Hirsch, E., Studien zum vierten Evangelium (1936), S. 145–56. Das Hereinströmen dieser judenchristlichen Kreise in die vorwiegend heidenchristlichen kleinasiatischen Gemeinden führt zu Spannungen, die einen Paulsschülerunter Verwendung paulinischer Gedanken veranlassen, durch Eph. die Brücke zu bauen, die ein Zusammenkommen zwischen den Heidenchristen der kleinasiatischen Gemeinden und den Judenchristen aus Palästina ermöglicht und die entstandenen Spannungen ausgleicht.Google Scholar

page 195 note 1 Baues, Zum Bild des vgl. Th. W..W. T. v, 139 ff.; dort weitere Literatur.Google Scholar

page 195 note 2 Die von Joh. Schneider gegebene Exegese— Th. W.N.T. II, 945—übersieht den mit diesem Text und der hinter ihm stehenden paränetischen Tradition gegebenen Zusammenhang zwischen der Kirche und dem Einzelnen.Google Scholar

page 195 note 3 Mit Recht weist Joh. Schneider a. a. O., S. 945 daraufhin, daß für das Verständnis des Textes es nicht entscheidend ist, ob als das reife Mannesalter oder als das Vollmaß der körperlichen Gestalt verstanden wird.Google Scholar

page 195 note 4 So Delling, Th. W.N.T. VI, 301.Google Scholar

page 197 note 1 Es bleibt eine offene Frage, ob drei Bestimmungen πρός Τόν καΤαρΤισμόν …είς έργον διακονίας, είς οικοδομήν , koordiniert nebeneinander stehen oder ob die zweite und vielleicht auch die dritte der ersten zu subordinieren ist.Google Scholar

page 197 note 3 Vgl. dazu Th.W.N.T. 1, 664–6;Google ScholarStrack-Billerbeck, III, 340f.;Google Scholar vgl. auch Sjöberg, E., ‘Wiedergeburt und Neuschöpfung in palästinischen Judentum’, Studia Theologica, IV (1950), 4485.Google Scholar

page 198 note 1 Vgl. Betz, O., ‘Die Geburt der Gemeinde durch den Lehrer’, N.T.S. III, 314ff.Google Scholar

page 198 note 2 In solchem Handeln gleicht der Lebrer Gott selbst, von dem es I QH 9. 35f. heißt: ‘Du bist ein Vater für alle Kinder deiner Wahrheit und freust dich über sie wie eine Säugende über den Säugling, und wie eine Amme birgst du an der Brust all deine Geschöpfe.’Google Scholar

page 199 note 1 Joh. iii. schlägt zum ersten Mal eines der Grundthemen des Evangeliums an; es wird eingeleitet durch ii. 23–25 und zeichnet Nikodemus als Vertreter des Zeichenglaubens (vgl. ii. 23 und iii. 2). Dieser Zeichenglaube aber hat die Funktion, auf Jesus aufmerksam zu machen und hinzuweisen auf sein Geheimnis und seine Bedeutung (vgl. vi. 26), er reicht aber nicht aus und ist nicht Glaube im Vollsinn; dieser hat allein das Wort und ernpfängt im Wort, was es aussagt (vgl. iv. 48–50). Deshalb gerät Nikodemus vor dem ersten Wort, das Jesus zu ihm sagt, in ausweglose Verlegenheit. Das Gespräch bewegt sich urn die Frage der Neuzeugung des Menschen aus dem Geist Gottes durch das Wort, das in Jesus Fleisch geworden ist. Diese Neuzeugung ist im Glauben wirklich geworden, d. h. der Glaube 1st die neue aus Gott erzeugte Existenz des Menschen (vgl. iii. 14–18). Weil es urn das Geheimnis der Neuzeugung aus Gott geht, darum findet das Gespräch bei Nacht (iii. I) statt, denn in den Mysterien geschieht das Wiedergeburtsmysterium im nächtlichen Kultus und bei den Rabbinen werden die letzten Geheimnisse Gottes im Zwiegespräch bei Nacht erörtert. Das Gespräch spricht von der Notwendigkeit der Neuzeugung des Menschen aus dern Geist (iii. 3–8), wobei alle Sexualsymbolik abgewehrt wird (vgl. V. 4–6), und es spricht von dem Wie der Neuzeugung aus Gott (iii. 9–16), wobei Wiedergeburt durch Himrnelsreise—vgl. etwa Mithrasliturgie oder aeth. Henoch— abgewehrt wird; sie geschieht im Glauben an den vom Hinimel herabgekommenen Menschensohn. Dazu ist auth i. 11–13 zu vergleichen.Google Scholar

page 199 note 2 Sie spitzt sich vor allem auf das Problem der Glaubensgerechtigkeit zu; ich hoffe demnächst diesen Fragen welter nachgehen zu können.Google Scholar

page 200 note 1 Zu den exegetischen Problemen dieser Stelle vgl. Hermann, R., Th.L.Z. LXXX (1955), Sp. 713–26;Google ScholarHermann wendet sich gegen die Deutung dieser Stelle auf die geistliche Geburt derer, an die sich Paulus wendet, und will sie nicht mystisch, sondem dogmatisch verstehen: ‘es soil das rechte Bud von Christus entstehen; er soil sozusagen die rechte Gestalt bekommen. Es geht doch urn den Kampfdes Apostels gegen die Entstellung seiner Lehre’ (Sp. 717). Gerade die Lehre aber hat, wie unsere Erörterung zeigt, zeugende Kraft. Die Erörterungen R. Hermanns verdienen volle Beachtung, sein ausschließendes Entweder-Oder aber ist kaum haltbar. Wenn ihm der Gedanke, ‘daß Christus mit Paulus gleichsam als Frau die Gemeinde zeuge’, als ‘fernliegend und fremdartig’ erscheint (Sp. 714), so rückt gerade durch den Qumranpsalm und andere Paulusstellen diese Bildweit neu in unser Gesichtsfeld.Google Scholar

page 200 note 2 Vgl. Oepke, Brief des Paulus an die Galater (2. Aufl. 1957), S. 86–8; dort weitere Literatur.Google Scholar

page 201 note 1 Zu dem Verhältnis des Paulus zu Timotheus vgl. auch 2 Tim. i. 3ff.Google Scholar

page 201 note 2 Eine ähnliche Spur urchristlicher Paränese findet sich Röm. v. 3–5; 1. Petr. i. 6f.;Google ScholarJak. i. 2–4; vgl. dazu Th.W.B II, 261 f.Google Scholar

page 201 note 3 Vgl. Grundmann, Geschichte Jesu Christi (1957), S. 78–83.Google Scholar

page 201 note 4 Vgl. Th.W.N.T. V, 913–25.Google Scholar

page 202 note 1 Z. B. I QH vii. 26f: ‘Ich preise dich, Herr, daß du mich einsichtig gemacht hast durch deine Wahrheit, und durch deine wunderbaren Geheimnisse hast du mir Erkenntnis gewährt’ (nach Bardtke).Google Scholar

page 202 note 2 Schlatter, Der Evangelist Mattha¯us, S. 387f.Google Scholar

page 202 note 3 Für das Alter der Lesart spricht das aus dem Aramäischen stammende ούά=oh? (vgl. Mark. XV. 29), ein Ausdruck des Triumphes, der Freude, em Jubeiruf; vgl. Midr. Ki. § I (Harvey, Iren. I, 180: ‘This word is the Syriac expression of sudden joy…’). Die Lesart der Markosier enthält in der Gottesanrede am Anfang desJubelrufes die aramäische pluralische Form ‘die Himmel’ statt des singularischen ‘des Himmels’; das fehiende in 45 und bei Marcion in Luk. x. 21 könnte diese Lesart stützen. Das ‘so’ —so 1st es dein Gnadenwille—fehlt, es ersetzt das gestrichene ‘mir’. Die Veränderung der markosischen Lesart wäre aus dogmatischen Gründen erfolgt, da an ihrer menschlich-prophetischen Art Anstoß genommen worden war.Google Scholar

page 203 note 1 παραδιδόναν heißt überliefern, vgl. I. Kor. xi. 23; xv. 2; ferner das Substantiv παρδοσις Mark vii. 3, 8, 9; Gal. i. 14; die Ausdrücke entstammen der Theologie der Rabbinen, die die Kette der Überlieferung der Väter bezeugen. Jesus steht nicht in der Überlieferung der Väter, sondern des Vaters. Was Jesus überliefert, ist Gottes Geheimnis; dieses Geheimnis schließt ailes in sich; mit ihm ist ihm die Teilhabe an der göttlichen Macht und am göttlichen Leben übergeben. Vgl. dazu Ex r 15, 9 ‘Gott gab dem Abraham die Welt, wie es heißt Gen. 18, 17 JHWH sprach: Soil ich dem Abraham etwas verheimlichen, was ich tun will? Ala er ihm alles übergeben hatte…’Google Scholar

page 203 note 2 Die älteren Kirchenväter lesen statt des präsentischen έπιγινώσκει den Aorist έγνω. Da der Gesamtzusammenhang nur Aoriste hat, verdient er auch hier den Vorzug. Es geht um das Ereignis, das Jesus widerfahren ist. Die Korrektuf ins Präsens will den bleibenden Inhalt der Offenbarung ausdrücken und die marcionitische Irrlehre abwehren. Die beiden Sätze, die das reziproke Pronomen ‘einander’, das im Aramäischen fehlt, umschreiben, machen den Inhalt sowohl des πάντα in V. 25 aus.Google Scholar

page 203 note 3 Zu Abba vgl. Th.W.N.T. I, 5f.; v, 985;Google ScholarDalman, ferner, Worte Jesu, S. 157;Google ScholarJerémias, dazu Joachim, ‘Kennzeichen der vox ipsissima Jesu’, Festschrift f. A. Wikenhauser, Synoptische Studien (1954), S. 88f.;Google ScholarGrundmann, Geschichte Jesu, S. 65ff.Google Scholar

page 203 note 4 Vgl. Jeremias, Joachim, Die Gleichnisse Jesu, 4. Aufl. (1956), S. 160, Anm. 6.Google Scholar

page 203 note 5 Jeremias, Joachim deutet im Anschluß an Schlatter, Evangelist Mt. 545, das έαυτσν als: seine Schuld gestehen (Gleichnisse Jesu, S. 161). Man darf aber die Beziehung zu Matth. ii. 29 nichtübersehen. Jeremias behandelt mit Recht das Logion Matth. xviii. 3 um der Parallele Mark. x. 15 willen als aus sich selbst zu erklärendes Einzelwort, dessen Matth. Fassung die älteste Form ist; die späteste Fassung dürfte Joh. iii. 3, 5 vorliegen; zwischen ihnen steht Mk. x. 15. Joh. iii. 3, 5 hat auf die Taufe Bezug: sic ist Erleuchtung = das Reich Gottes sehen, und sie ist Einführung in das Gottesreich = in das Reich Gottes kommen;Google Scholar vgl. Torrance, Thomas F., ‘Ein vernachlässigter Gesichtspunkt der Tauflehre’, Evang. Theologie, xvi (1956), 440.Google Scholar

page 204 note 1 Jeremias a. a. O., S. 162.Google Scholar

page 204 note 2 Vgl. Jeremias, Joachim, ‘Abba’, Th.L.Z. LXXIX (1954), 213f.Google Scholar

page 204 note 3 Vgl. Kuhn, K. G., Achtzehngebet und Vaterunser tend der Reim (1950), S. 34, 29.Google Scholar

page 205 note 1 Vgl. Grundmann, dazu, a. a. O., S. 195–204, 239–41.Google Scholar

page 205 note 2 Vgl. Fascher, E., ‘Jesus der Lehrer,’ Th.L.Z. LXXIX (1954), 325–42.Google Scholar

page 205 note 3 Möglicherweise wird hier die Ursache dafür sichtbar, daß in der von uns erörterten urchristlichen Paränese wiederholt das Bild vom Bau des geistlichen Hauses erscheint.Google Scholar