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Das Aposteldekret in Galatien: Zur Situation von Gal I und II*

Published online by Cambridge University Press:  05 February 2009

A. Strobel
Affiliation:
Neuendettelsau/Mfr., Germany.

Abstract

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Type
Short Studies
Copyright
Copyright © Cambridge University Press 1974

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References

page 178 note 1 Schmithals, W., ‘Die Häretiker in Galatien,’ Z.N.W. XLVII (1956), S. 25 ffGoogle Scholar. (liegt auch bearbeitet vor in: ‘Paulus und die Gnostiker’, Th.F. XXXV (1965), S. 9 ff.Google Scholar). Seine These (a. a. O., S. 42) ist hinlänglich bekannt: ‘Die beiden ersten Kapitel des Galaterbriefes…sind also vorzüglich zu verstehen, wenn Paulus sich gegen irgendwelche christliche Gnostiker wendet, die–wie in Korinth – seinen Einfluß dadurch ausschalten wollen, daß sie seinen Apostolat bestreiten.’ Vgl. auch den methodisch ähnlich unzureichend angelegten Versuch von Jewett, R., ‘The Agitators and the Galatian Congregation,’ N.T.S. XVII (1970/1971), S. 198 ff.Google Scholar (‘Jewish Christians in Judea were stimulated by Zealotic pressure into a nomistic campaign among their fellow Christians in the late forties and early fifties’).

page 178 note 2 Verschiedene neuere Aufsätze werfen für unsere Fragestellung nichts ab. Wir nennen: Sanders, J. T., ‘Paul's “Autobiographical” Statements in Galatians 1–2,’ J.B.L. LXXXV (1966), S. 335 ff.Google Scholar; Bronson, D. D., ‘Paul, Galatians and Jerusalem,’ J.A.A.R. XXXV (1967), S. 119 ff.Google Scholar; Tyson, J. B., ‘Paul's Opponents in Galatia,’ N.T. x (1968), S. 241 ff.Google Scholar; St Toussaint, D., ‘The Chronological Problem of Galatians 2, 1–10,’ B.S. 480 (1963), S. 334 ff.Google Scholar Vieles ist bei ungenügender Methodik leider sehr ungenügend erkannt.

page 178 note 3 Von dieser Einsicht her können wir uns auch nicht mit der neuerlichen Feststellung von Bring, R., Der Brief des Paulus an die Galater (Berlin/Hamburg, 1968), S. 59Google Scholar, begnügen, die besagt: ‘Man mißversteht Paulus aber, wenn diese Schilderung in erster Linie als biographische Notizen aufgefaßt werden. Wie schon gesagt, steht die gesamte Darstellung unter dem Aspekt, die Natur des Evangeliums als eine göttliche Offenbarung erscheinen zu lassen.’ Richtiger schon Foerster, W., ‘Die “δοκũντες” in Gal. 2,’ Z.N.W. XXXVI (1937), S. 286 ff.Google Scholar, 287: ‘Das Ziel der Darlegung in Gal. 2, 1 ff. ist nicht nur zu zeigen, daß seine Arbeit in Jerusalem von irgendwelchen, vielleicht sogar zu Unrecht Angesehenen, anerkannt wurde, sondern, daß sie gerade von den Führenden anerkannt wurde.’

page 178 note 4 Von einer späten Glosse (so einst E. Barnikol) kann keine Rede sein.

page 179 note 1 Seine Psychologie hat Schlier, H., ‘Der Brief an die Galater,’ Meyer, VII 11(1951), S. 41Google Scholar, nur annähernd richtig durchschaut: ‘Der ganze Bericht über die Jerusalemer Entscheidung liegt also in einem Satz vor. Sollte er –im Zusammenhang mit den polemischen bzw. apologetischen Parenthesen in v. 6 und v. 8 – der Zeuge einer gewissen Unsicherheit des Apostels in der Beurteilung der Entscheidung sein?’

page 179 note 2 Der Sinn ist nicht zutreffend erfaßt, wenn man im Blick auf das betonte έμοì (ii. 6) festhält: ‘ Es hebt den Apostel gegenüber anderen, denen ein Zusatz gemacht worden ist, hervor, so daß sein Widerstand auch in der Beschneidungsfrage eindeutig erscheint’ (H. Schlier, a. a. O., S. 41). Die anderen sind schließlich die Galater, die jetzt bei Niederschrift vor solchen Auflagen stehen. Der Widerstand des Pls gilt nicht der Beschneidungsforderung, sondern den eigentlich zur Diskussion stechenden Auflagen. S. im folg.

page 180 note 1 Beides ist zu sehen. Es reicht nicht aus, wenn man feststellt, daß sich nun Paulus ‘in engem gedanklichen Anschluß an die vorherigen Schilderungen unmittelbar an die Galater wendet’ (so R. Bring, a. a. O., S. 87).

page 180 note 2 R. Bring, a. a. O. S. 101, spricht richtig von einem ‘neuen Ansatz’. Zur Theologie des Verses vgl. Bretscher, P. G., ‘Light from Galatians 3: 1 on Pauline Theology,’ Conc. Theol. Monthly, XXXIV (1963), S. 77 ffGoogle Scholar. Man wird indessen nicht übersehen dürfen, daß daneben ein sehr enger innerer Konnex zum vorausgehenden Abschnitt vorliegt. Die Urheber der Schwierigkeiten in Galatien sind die gleichen wie in Antiochien. Der führende Apostelkreis gehört dazu.

page 180 note 3 Hierzu vgl. auch Merk, O., ‘Der Beginn der Paränese im Galaterbrief,’ Z.N.W. (1969), S. 83 ff.Google Scholar (mit. Lit).

page 180 note 4 So z. Althaus, B. P., ‘Der Brief an die Galater,’ N.T.D. VIII (9 1962), S. 22Google Scholar: ‘Der ganze bis zu dieser Stelle reichende Teil seines Briefes diente dazu, die Vollmacht seines Apostelamtes darzutun.’ Eine solche Feststellung trifft nur einen Teilsachverhalt!

page 180 note 5 R. Bring, a. a. O., S. 80: ‘Erzählung eines Beispiels.’

page 181 note 1 Einer solchen Lösung gibt Kümmel, W. G., Einleitung in das NT, 12(1963), S. 195Google Scholar, den Vorzug.

page 181 note 2 Ein Zusammenhang der Gegner mit den ‘Säulen’ wird von W. G. Kümmel aber freilich bestritten.

page 181 note 3 Schlier, H., ‘Der Brief an die Galater,’ Meyer, VII 13(1965), S. 112–17Google Scholar, gibt eine eingehende Analyse der mit Apg. xv und Gal. ii gesetzten Probleme, kommt aber im Endeffekt zu einer unbefriedigenden Lösung. Die Bedeutung der Gemeinsamkeit beider Darstellungen ist richtig erkannt. Was die Verschiedenheiten betrifft, so bleibt es bei der Feststellung: ‘Daß die von Paulus angedeutete Auseinandersetzung in Jerusalem in der Darstellung der Apg nicht sichtbar wird, mag man der irenischen Tendenz ihrer Gesamtsicht zugute schreiben. Hinsichtlich der widersprüchlichen Stellungnahmen zum Verhandlungsergebnis heißt es: ‘Das wird man kaum anders als so zu deuten haben, daß Gal. 2, I ff. und Apg 15, I ff. dieselbe Reise und Verhandlung meinen, daß aber der Verf. der Apg. sie mit der ihm bekannten Lösung der heidenchristlichen Mission zusammenbrachte.’ Conzelmann, H., ‘Geschichte des Urchristentums,’ Grundrisse z. N.T. v (2 1971), S. 73Google Scholar, kommt der Lösung des Problems zumindest nahe, wenn er ausführt: ‘Es bleibt also wahrscheinlich, daß er das Dekret überhaupt nicht kennt. Wenn er es doch kennen sollte, bestreitet er jedenfalls, daß es ein Bestandteil der Vereinbarung von Jerusalem sei, und er bestreitet seine Geltung…’.

page 182 note 1 Eine wegweisende Lösung des Problems hat Bultmann, R. vorgeschlagen: ‘Zur Frage nach den Quellen der Apg,’ New Testament Essays (1959), S. 73 und 79Google Scholar Anm. 6. In Apg. xv. 6 ff. scheinen die Namen des Paulus und Barnabas vom Verf. in eine vorgegebene Überlieferung eingetragen zu sein.

page 182 note 2 Zum Problem vgl. Haenchen, E., ‘Die Apostelgeschichte,’ Meyer, III 12(1959), S. 410 ff.Google Scholar

page 182 note 3 Vgl. bes. Strack–P., H.Billerbeck, , Komm. aus Talmud und Midrasch, II, S. 729 ff.Google Scholar; bes. auch Bd. IV, I, S. 353 ff. (‘Die Stellung der alten Synagoge zur nichtjüdischen Welt’).

page 182 note 4 Heute noch gültige Ergebnisse sind erarbeitet bei Waitz, H., ‘Das Problem des sogen. Aposteldekrets,’ Z.K.G. LV (1936), S. 227.Google Scholar

page 182 note 5 E. Haenchen, a. a. O., S. 410 f.

page 182 note 6 Weizsäcker, C., Das apostolische Zeitalter der Kirche (1886), S. 186 ff.Google Scholar, 3. Aufl. (1902), S. 179 ff. (wir zitieren nach letzterer). S. 180: ‘Nehmen wir aber an, daß diese für Heidenchristen aufgestellte Ordnung (sc. des Aposteldekrets) überhaupt historisch ist, so kann auch kaum ein Zweifel sein, wo dieselbe hingehörte. Zu der Abmachung mit Pls kann sie nicht gehören, ebensoweing kann sie früher entstanden sein; denn bei der völligen Trennung der beiden Gebiete, welche nach der Aussage des Pls bis dahin bestand, war in jener Zeit kein Anlaß dazu vorhanden. Mithin ist dieselbe in die folgende Zeit zu versetzen. Jede nähere Zeitbestimmung bleibt bloße Vermutung. Abereben die Vermutung liegt doch nahe, daß diesselbe mit den von der Apg verschwiegenen Vorgängen in Antiochien im Zusammenhang steht. Nach dem, was dort vorgefallen ist, mußte die Urgemeinde Stellung zu der Frage der gemischten Gemeinden nehmen…’ C. Weizsäcker geht aber u. E. freilich in einem Punkte irre, nämlich in der Behauptung: ‘Wenn dieselbe (Übereinkunft) in dieser Weise einseiting nach dem in Antiochien erfolgten Bruche geschah, so erklärt sich auch, daß Paulus weder jetzt noch später darauf Rüchsicht naham. Sie war für ihn nicht vorhanden’ (S. 181).

page 183 note 1 Käsemann, E., ‘Die Legitimität des Apostels,’ Z.N.W. LIV (1952), S. 33Google Scholar ff. bes. S. 41 ff. Vgl. dazu den bemerkenswerten Beitrag von Barrett, C. K., ‘Paul's Opponents in II Corinthians,’ N.T.S. XVII (1970/1971), S. 233 ff.Google Scholar

page 183 note 2 E. Käsemenn, a. a. O., S. 46 f.: ‘Man könnte sich wohl vorstellen, daß dieser Kreis Emissäre der Urgemeinde dahin beeinflußte, einen allgemeineren Inspektionsauftrag in ihrem Sinne auszudeuten und zuzuspitzen,’ Der Schluß, daß die Gegner des Paulus in Galatien und in Korinth (z. Zt. des II Kor.) die gleichen sind, dürfte zufolge der Gemeinsamkeit der Charakteristiken ziemlich unausweichlich sein, vgl. auch Sanders, J. N., ‘Peter and Paul in the Acts,’ NTS II (1955/1956), S. 133 ff., 140 f.CrossRefGoogle Scholar: ‘Die παρείσακτοι ψευδάδελϕοι haben ja Zutritt und Gehör bei der Gemeindeleitung, bewegen sich auch in Gal. 2 im Schatten der Urapostel und stehen doch, wie das Verhandlungsergebnis dort beweist, in gewisser Distanz zu diesen.’ C. K. Barrett, a. a. O., S. 239 (zu II Kor. x. 6): ‘It is more likely…that Paul is again thinking of he agreement of Gal. ii. 7–10, and regards the intruders as being in breach of contract (cf. x. 12–18).’

page 183 note 3 Dinkler, E., ‘Die Petrus – Rom – FrangeTheol. Rundschau xxv (1959), S. 198Google Scholar; Klein, G., ‘Gal 2, 6–9 und die Geschichte der Jerusalemer Urgemeinde,’ Z.Th.K. LVII (1960), S. 275 ffGoogle Scholar. (ders. in: Die zwölf Apostel, S. 47 ff.).

page 184 note 1 Wir verzichten darauf, das Recht der sogen. nordgalatischen Hypothese im einzelnen zu begründen, da hierüber in der deutschen Forschung noch nie ein Zweifel bestand.

page 184 note 2 Bornkamm, G., Paulus, Urban CXIX (1969), S. 103 ff.Google Scholar

page 184 note 3 Sehr bemerkenswert ist die Auslegung von H. Schlier, a. a. O. (1959), S. 74 f.: ‘Welches auch der “Zusatz” sein mag, den Paulus im Sinn hat, jedenfalls ist er ein solcher, der eine Gesetzesforderung darstellt, er braucht aber nicht die Forderung der Beschneidung selbst zu enthalten. Pls argumentiert ja mit der Tastache, daß ihm überhaupt keiner gemacht worden ist, nicht aber damit, daß ihm dieser nicht gemacht worden ist.’

page 185 note 1 Vgl. hierzu auch E. Käsemann, a. a. O., S. 47.

page 185 note 2 E. Käsemann, ‘Die Legitimität d. Apostels’, S. 47 kommt der Wahrheit nicht nache, wenn er bemerkt: ‘Die Urapostel sind am Konflikt also nur indirekt beteilligt, sofern ihre Autorität gegen Paulus ausgespielt wird.’ Richtiger daher doch wohl schon Holl, K., ‘Der Kirchenbegriff des Pls in seinem Verhältins zu dem der Urgemeinde,’ Ges.Aufs.z.KG, II (Der Osten), S. 57Google Scholar, der für die korinthischen Gegner eine Beglaubigungsschreiben von seiten der leitenden Kräfte in Jerusalem behauptet hat. Freilich rechnen aber auch wir mit einem Mißbrauch gegebener Vollmacht, worauf die im Gal kalr benannte Überredung zur Beschneidung weist.

page 185 note 3 P. Althaus, a. a. O., S. 14 (z. St.).

page 185 note 4 H. Schlier, a. a. O. (1965), S. 70 f.; Oepke, A., Der Brief des Pls an die Galater, Th.Hk. IX 2(1960), S. 46 (z. St.).Google Scholar

page 186 note 1 So auch neuerdings bes. H. Schlier.

page 186 note 2 W. Bauer, Wb. z. NT, s. v.

page 186 note 3 A. Oepke, a. a. O., S. 43 (‘falsche Scheinbrüder’).

page 186 note 4 P. Althaus, a. a. O., S. 15 (z. St.).

page 186 note 5 Vgl. Winter, J. G., ‘Another Instance of όρθοποδεīν,’ H.Th.R. XXXIV (1941), S. 161 f.CrossRefGoogle Scholar; Kilpatrick, C. D., ‘Gal 2, 14 ό;ρθοποδοũσιν,’ in Ntl Studien für R. Bultmann 2(1957), S. 269 ff.Google Scholar

page 187 note 1 Vgl. z.B. neuerdings auch wieder R. Bring, a. a. O., S. 79: ‘Als ich aber sah, daß sie nicht recht auf die Wahrheit des Evangeliums zugingen, sagte ich…’.

page 187 note 2 H. Schlier, a. a. O., S. 82 (z. St.), spricht von einem ‘dritten Beispel’, das Pls anühre, um einen Beweis für den Offenbarungscharakter des paulinischen Evangeliums zu erbringen.

page 187 note 3 Vgl. hierzu oben C. Weizsäcker (op. cit.). Jede chronologische Verbindung des Streites mit Apg. xv. 39, wo von einem sachlich ganz anderen Zerwürfnis gehandelt wird, führt in die Irre. Vgl. aber z. B. H. Schlier, a. a. O. (19), S. 111.

page 188 note 1 An dieser Stelle sei an den heute noch wertvollen Beitrag Erinnert, G. Kittels: ‘Die Stellung des Jakobus zu Judentum und Heidenchristentum,’ Z.N.W. xxx (1931), S. 145 ffGoogle Scholar. bes. S. 148 ff. S. 153: ‘So sind diese Jerusalemiten–und mit ihnen Jakobus als einer von uhnen und ihr Führer –deutlich in ihrer Art und in ihren Motiven erkennbar. Ihr Handeln ist das des frommen Judenchristen, nichts sonst.’