Während ich in den vorhergehenden Kapiteln nur die Aktion des Präsens und des prasentischen Aonsts behandelt, die Darstellung des Indikativgebrauchs aber einem späteien Kapitel vorbehalten habe, seheint es mil nicht möglich, bei dem Peif. entsprechend zu verfahren. Denn die Entwickelung des Tempusbegriffs lässt sich von der Darstellung des Indikativgebrauchs nicht scheiden, ohne Zusammengehöriges auseinander zu reissen. Auch das Augmenttempus vom Perfektstamme, das sog. Plusquamperfektum, ist schon in diesem Kapitel zu erörtern, weil ohne eine solche Erörterung sich nicht klar machen lässt, wie sich schon in proethnischer Zeit von dem Perfektum ein Aorist abzweigen konnte. In dem Abschnitt über die Indikative wird dann auf dieses Kapitel zu verweisen sein.

Allgemeines

Giebt es ein besonderes intensives Perfektum?

Wir haben oben (S. 2) die Meinung der griechischen Grammatiker kennen gelernt, wonach das Perf. innerhalb der Sphäre der Vergangenheit das παραχ∈íμεvov bezeichnet. An sie haben die Grammatiker der Neuzeit angeknüpft, unter denen ich namentlich Butsmann hervorhebe, der sich Ausf. Sprachl. 2, 88 so ausdrückt: “Um sich dies (die Präsensbedeutung mancher Perfekta) richtig zu erklären, muss man erwägen, dass jedes Perfekt an sich schon, insofern es den aus dem vergangenen Ereignis erfolgten Zustand bezeichnet, ein wahres Präsens ist.