Book contents
- Frontmatter
- XXI HESSEN UND BATAVEN
- XXII HERMUNDUREN
- XXIII DIE NIEDERDEUTSCHEN
- XXIV FRIESEN UND CHAUKEN
- XXV LANGOBARDEN UND BURGUNDEN
- XXVI DIE UBRIGEN OSTSTÄMME
- XXVII SCANDINAVIEN
- XXVIII DIE EDDA
- XXIX GERMANEN UND DEUTSCHE
- XXX RÜCKBLICK
- XXXI DEUTSCHE DIALECTE
- XXXII DER ABLAUT
- XXXIII DIE REDUPLICATION
- XXXIV SCHWACHE VERBA
- XXXV VERSCHOBNES PRAETERITUM
- XXXVI DIE VOCALE DER DECLINATION
- XXXVII DER INSTRUMENTALIS
- XXXVIII SCHWACHE NOMINA
- XXXIX DER DUALIS
- XL RECHT UND LINK
- XLI MILCH UND FLEISCH
- XLII SCHLUSS
- Bemerkte druckfehler, lies
XXIII - DIE NIEDERDEUTSCHEN
Published online by Cambridge University Press: 29 August 2010
- Frontmatter
- XXI HESSEN UND BATAVEN
- XXII HERMUNDUREN
- XXIII DIE NIEDERDEUTSCHEN
- XXIV FRIESEN UND CHAUKEN
- XXV LANGOBARDEN UND BURGUNDEN
- XXVI DIE UBRIGEN OSTSTÄMME
- XXVII SCANDINAVIEN
- XXVIII DIE EDDA
- XXIX GERMANEN UND DEUTSCHE
- XXX RÜCKBLICK
- XXXI DEUTSCHE DIALECTE
- XXXII DER ABLAUT
- XXXIII DIE REDUPLICATION
- XXXIV SCHWACHE VERBA
- XXXV VERSCHOBNES PRAETERITUM
- XXXVI DIE VOCALE DER DECLINATION
- XXXVII DER INSTRUMENTALIS
- XXXVIII SCHWACHE NOMINA
- XXXIX DER DUALIS
- XL RECHT UND LINK
- XLI MILCH UND FLEISCH
- XLII SCHLUSS
- Bemerkte druckfehler, lies
Summary
Wie im süden der schwäbische und bairische volkstamm grundlage der hochdeutschen ist m norden der sächsische die der niederdeutschen sprache geworden. im osten sind die das älteste und echteste deutsch anstimmenden Gothen ausgezogen und verschollen, im westen die Franken mitdem gallischen element verschmolzen, ihre lieder untergegangen. von Chatten und Hermunduren frühe schon nach dem äussersten nordwesten entsandte zweige scheinen wesentlich zur bildung der niederländischen sprache mitgewirkt zu haben; im innern land blieb die eigenheit hessischer und thüringischer mundart allzu schwach. es ist als ob die herschende sprache und entscheidende kraft eines grossen volks lieber an seinen seiten als in seiner mitte sich aufthue.
Da auch unter Thüringen und Hessen hochdeutsche art vorwiegt, konnte der niederdeutsche stamm von frühster zeit an dem hochdeutschen nicht die wage halten, und naturgemäss behielt dieser die oberhand; wofür der niederdeutschen sprache ihr näherer anschluss an die niederländische, friesische und selbst nordische, so wie ihrer aller nichtkennen der hochdeutschen nochmaligen lautverschiebung einen haltbaren gegensatz gewährten. so unablässig die hochdeutsche mundart vorgeschritten ist, hat sie noch bis heute diesen vereinten widerstand zu bekämpfen.
Meine untersuchung hat schon in vielfachen beispielen dargethan, dass die grössere verwandtschaft der einzelnen stämme durch ihre sprache bedingt ist, und die derselben mundart zugethan sind auch seit uralter zeit unmittelbar nebeneinander wohnen, es sei denn, dass besondere anlässe, wie wir bei den Chatten und Hermunduren vorauszusetzen hatten, einen strahl des volkes voraus sprengten und ihn von dem zurückbleibenden kern absonderten.
- Type
- Chapter
- Information
- Geschichte der deutschen Sprache , pp. 608 - 667Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2009First published in: 1848