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Discussion

Published online by Cambridge University Press:  03 May 2023

Stephen D. Dowden
Affiliation:
Brandeis University, Massachusetts
Meike G. Werner
Affiliation:
Vanderbilt University, Tennessee
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Summary

BARBARA HAHN: Ich fange an bei der letzten Geschichte mit Bertha Badt-Strauss. Ja, sie hat sich in Amerika politisiert. Aber um noch einmal diese Lektüre von ihrer Trennung aufzunehmen, der Raum der Politik muß geschützt werden, damit der Raum der Kultur etabliert werden kann. Ich würde ein gewisses Unbehagen lesen nach der Emigration, weil diese beiden Dinge zusammenschießen. Wenn man ihre Artikel anschaut, dann schreibt sie jetzt nur noch über Texte und über Personen mit einer klaren politischen und kulturellen Identität. Das heißt, sie bringt genau die Dinge zusammen, die sie in Deutschland immer getrennt halten wollte. Und das tut sie mit einem gewissen Enthusiasmus und unten drunter lese ich ein gewisses Unbehagen, daß diese beiden Dinge plötzlich identisch sind. Die Frage, was das bedeutet für die amerikanische Gesellschaft, da meine ich doch, das bleibt offen. Es gibt die Demokratie, das ist ein wesentlicher Punkt, auf den sie auch immer wieder hindeutet, aber es gibt einen bestimmten Zwang zu einer kulturellen Identität, der ein Unbehagen hervorruft. So würde ich es lesen auch in diesem Buch White Fire über Jessie Sampter. Sie hat sich in Deutschland nie politisch geäußert und jetzt tut sie es.

Nun ganz kurz zu der Frage der “biography.” Ich denke, wenn man Hannah Arendts Biographie der Rahel Levin auf dem Hintergrund ihrer Rezension von Peter Nettls Biographie der Rosa Luxemburg liest, dann wird sehr deutlich, daß sie das biographische Verfahren versucht zu verändern. Die Biographie darf nicht die Bruchstücke des Lebens zusammenführen. Das kann man tun, sagt sie über Nettl, wenn man in der Lage ist, Geschichte zu schreiben. Sie hat für sich selbst aber immer den Anspruch, daß sie das nicht kann und auch nicht können will, weil sie immer die Gefahr sieht, daß der, der das kann, sozusagen die Trümmer der Geschichte im Zug der Sieger mitführt, wie sie im Anschluß an Benjamin sagt. Das heißt, für sie ist die Biographie eine Herausforderung, insofern sie die Fragmentarik dieses Lebens, das zur Disposition steht, erhalten kann und nicht synthetisiert. Ob ihr das in dem Buch über Rahel Levin gelingt, das ist eine andere Frage, die man nochmal diskutieren müßte. Aber vom Anspruch her, was eine Biographie sein soll, ist das für sie das Entscheidende.

GESA DANE: Zwei Hinweise nur: Erstens zu Käte Hamburger und Doktor Faustus. Sie weist ja unter anderem auch zurück, daß eine solche Musikerfigur überhaupt eine Aussagekraft haben kann.

Type
Chapter
Information
German Literature, Jewish Critics
The Brandeis Symposium
, pp. 135 - 146
Publisher: Boydell & Brewer
Print publication year: 2002

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  • Discussion
  • Edited by Stephen D. Dowden, Brandeis University, Massachusetts, Meike G. Werner, Vanderbilt University, Tennessee
  • Book: German Literature, Jewish Critics
  • Online publication: 03 May 2023
  • Chapter DOI: https://doi.org/10.1017/9781782045557.013
Available formats
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