Von den verschiedenen Auslandsorganisationen sozialdemokratischer deutscher Arbeiter und Handwerker im neunzehnten Jahrhundert sind die drei Kopenhagener, der Deutsche social-demokratische Arbeiterverein (1875–77), die Deutsche Lesegesellschaft (1887–91) und der Deutsche Arbeiterverein Vorwärts (1894–1914) bislang von der historischen Forschung unbeachtet geblieben. Dies erscheint unberechtigt, denn, mag es auch zutreffen, dass die drei Vereine zu den weniger bedeutenden Auslandsorganisationen deutscher Sozialdemokraten gehörten, für die dänische Arbeiterbewegung war der älteste der drei Vereine von grosser Bedeutung. In der Mitte der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts war er nicht nur das einzige Bindeglied der dänischen Arbeiterbewegung zwar weniger zur organisierten deutschen Sozialdemokratie als zur Ideenwelt deutscher Arbeiter und Handwerker, sondern zeitweilig auch das einzige Milieu innerhalb der dänischen Arbeiterbewegung, in dem theoretische Fragen diskutiert wurden. Die Aufgabe, diesen Verein darzustellen, erschien deshalb lohnend; dabei erwies es sich als notwendig, ihn in die Geschichte der dänischen Arbeiterbewegung, in die er voll integriert war, einzubetten.