Wirkönnen heute in vielen Entwicklungsländern eine paradoxe Situation beobachten (i). Wir finden dort große ökonomische Ungleichheiten vor, Ungleichheiten, die größer sind als bei uns. In einer solchen Situation sollte man erwarten, daß sich politische Organisationen auf einer Klassenbasis, d.h. auf horizontaler Ebene herausbilden. Statt dessen treffen wir aber häufig vertikale Beziehungen an, die verschiedene Klassen durchschneiden. In einem Parteiensystem stehen sich dann z.B. nicht zwei Parteien gegenüber, die verschiedene ökonomische Interessen vertreten, sondern beide Parteien weisen eine ähnliche Mitglieder- und Wählerstruktur auf. Wir können diese Parteisysteme besser verstehen, wenn wir die zugrundeliegenden Klientelstrukturen aufdecken.