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Heines Geburtsjahr

Published online by Cambridge University Press:  02 December 2020

Walter Wadepuhl*
Affiliation:
Elmhurst, L. I., N. Y.

Extract

Die Frage nach dem Geburtsjahr Heinrich Heines, ob er 1797 oder 1799 geboren wurde, war schon zu des Dichters Lebzeiten viel umstritten. Man entschied sich damals für 1799, welches Jahr zuerst auch von Strodtmann angenommen wurde. Erst im Jahre 1891 veröffentlichte Elster die erste wissenschaftliche Untersuchung, worin er die Facta für 1797 und 1799 gegenüberstellte und zu dem Schluß gelangte, daß Heine nur im Jahre 1797 geboren sein könnte. Seine Ergebnisse wurden zuerst nicht angefochten, bis bei der hundertjährigen Geburtstagsfeier des Dichters die alte Frage wieder in den Vordergrund trat. Einige Verehrer entschlossen sich zur Feier im Jahre 1897, die meisten bestanden auf 1899. Zwischen 1897 und 1899 entstand nun eine Reihe meist belangloser Aufsätze über Heines Geburtsjahr; die Bekenner zum Jahre 1797 stützten sich auf Elsters Feststellungen, die zum Jahre 1799 auf die Angaben der Heineschen Familie. Aus der Unmenge von Beiträgen aus dieser Zeit —ich besitze 68 in meiner eigenen Bibliothek—müssen hier besonders die von Hüffer und Franzos berücksichtigt werden, welche ganz auf Elster fußen und ebenfalls das Jahr 1797 vertreten.

Type
Research Article
Information
PMLA , Volume 61 , Issue 1 , March 1946 , pp. 126 - 156
Copyright
Copyright © Modern Language Association of America, 1946

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References

1 Adolf Strodtmann, H. Heines Leben und Werke. 2 Bde. (Berlin, 1867), i, 4 und 356-357.

2 Ernst Elster, “Zu Heines Biographie.” Vierteljahrschrift für Literaturgeschichte, Bd. 4 (1891), S. 465-508.

3 Hermann Hüffer, “Wann ist Heinrich Heine geboren?” Deutsche Rundschau, 24. Jahrg., 3. Heft (Dezember 1897), S. 451-460.

4 Karl Emil Franzos, “Heines Geburtstag.” Separatdruck aus Deutsche Dichtung, Bd. 27, Heft 5, 1. Dezember 1899.

5 So schreiben Elster (S. 472): “Ich weiß recht wohl, daß diese Anführungen einen strikten Beweis nicht enthalten”; Hüffer (S. 455): “Eine unwidersprechliche Entscheidung halte ich noch immer für unmöglich”; Franzos (S. 32): “1797 … ist höchst wahrscheinlich das richtige Datum,… ein anderes ist fast undenkbar.”

6 Friedrich Steinmann, H. Heine. Denkwürdigkeiten und Erlebnisse aus meinem Zusammenleben mit ihm (Prag & Leipzig, 1857), S. 1, 10 und 223.

7 Friedrich Hirth, Heinrich Heines Briefwechsel, 3 Bde. (München & Berlin, 1914-20), Brief No. 16; dementsprechend berichtet der Rheinisch-westfälische Musenalmanach, auf das Jahr 1822: Heine, Harry [geb. zu Düsseldorf 1797,…]

8 Auch J. B. Rousseaus Biographie Heines besagt 1797. Zuerst verschollen, dann aufgefunden und veröffentlicht von J. Nassen, Neue Heine-Funde (Leipzig, 1898), S. 14-39.

9 Hermann Hüffer, “Heine auf dem Lyceum und Gymnasium zu Düsseldorf.” Beilage zur Allgemeinen Zeitung, No. 129, 11. Juni 1898. Vgl. auch Julius Asbach, “Heine und das Düsseldorfer Lyceum,” ebd., No. 246, 27. Oktober 1899 u.f.

10 Hermann Hüffer, “Heine vor dem Bonner Universitäts-Gericht”; in dem Buch: Aus dem Leben Heinrich Heines (Berlin, 1878), S. 74-98.

11 Nach mir vorliegenden noch unveröffentlichten Dokumenten waren die Geständnisse schon Ende 1851 vollendet.

12 Heine an Professor Gustav Hugo, 16. April 1825. Hirth, Heines Briefwechsel, Brief No. 102.

13 Beiträge zur Geschichte des Niederrheins. Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichts-Vereins (Düsseldorf, 1890), v, 144.

14 Nämlich Sara (Charlotte) 1802, Gottschalk (Gustav) 1803 und Meyer (Maximilian) 1804.

15 M. Philarète Chasles, Études sur l'Allemagne au XIXe siècle (Paris, 1861). Darin S. 267-280: “Henri Heine,” S. 274.

16 Elster, “Zu Heines Biographie,” S. 470 und 473.

17 Adolf Strodtmann, “Die Mutter H. Heines, nach ihren Jugendbriefen geschildert.” Deutsche Rundschau, 3. Jahrg., Heft 10, Juli 1877, S. 93.

18 Gustav Karpeles, “Neue Veröffentlichungen über Heinrich Heine.” Der Abend, No. 1, 24. März 1892 u.f.

19 Zu erwähnen wäre hier noch der Aufsatz von Friedrich Hirth, “Heinrich Heines Geburtsjahr und Konfession” im Morgenblatt der Frankfurter Zeitung vom 2. Oktober 1910. Hirth glaubt hier den entscheidenden Ausschlag für das Geburtsjahr 1799 zu erbringen, da Heine dem Maler Johann Peter Lyser gegenüber in der Zeit ihrer freundschaftlichen Beziehungen in Hamburg zwischen 1829 und 1831 das Jahr 1799 als sein Geburtsjahr angegeben habe. Auch hätten später geschriebene Aufsätze Lysers über den Dichter mit der Genehmigung Heines stets das Datum 1799 angeführt. Als die Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode noch 1845 Heines Geburtsjahr als 1797 angab, habe Lyser diese Angabe sogar in einem Artikel der Leipziger Modezeitung auf 1799 verbessert. Beachtenswert ist hier, daß Hirth noch 1910 das Jahr 1799 als Heines Geburtsjahr vertritt. Vier Jahre später, im ersten Bande seines Heinrich Heines Briefwechsel, S. 71, stellt er sich allerdings auf 1797 um.

20 Heines Bruder Maximilian in seinen Erinnerungen an Heinrich Heine und seine Familie (Berlin, 1868), S. 7, erklärt den Widerspruch der Angaben des Geburtsjahres dahin, daß der Dichter 1799 geboren wurde, daß man ihn aber älter machen mußte, damit er den Altersvorschriften genüge, um in eine fortgeschrittene Klasse des Düsseldorfer Lyceums aufgenommen werden zu können.

21 Pester Lloyd vom 18. Dezember 1897.

22 Ernst Elster, “Heinrich Heines erstes Gedicht.” Deutsche Dichtung, Bd. 25, 1. Heft, 1. Oktober 1898.

23 Dieser Nekrolog wurde 1846, als eine falsche Nachricht über Heines Tod Deutschland erreichte, von Laube verfaßt. Die Arbeit blieb dann lange verschollen, bis Karpeles, sie wiederfand und in der Deutschen Rundschau, Bd. 52 (Septemer 1887), S. 458-467 veröffentlichte.

24 Laube an Heine, 20. März 1833; Heine an Laube, 8. April 1833; Laube an Heine, 9. Mai 1833, 20. Juni 1833 und 23. Februar 1834. Alle Briefe Heines an Laube in Hirth, Heines Briefwechsel; die Briefe Laubes an Heine veröffentlicht von Ernst Elster, “H. Heine und H. Laube. Mit sechsundvierzig bisher ungedruckten Briefen Laubes an Heine.” Deutsche Rundschau, Bd. 133-136, November 1907-September 1908.

25 Laube an Heine, 25. August 1838 und 19. Dezember 1838; Heine an Laube, 7. Januar 1839; Laube an Heine, 27. März 1839.

26 Als Maximilian Heine 1868 in seinen Erinnerungen des Dichters Geburtsjahr als 1799 angab, schrieb Laube: “Dieses Datum ist auch neu. Ich halte es für möglich, daß Heine selbst verwirrt war über seine Geburtszahlen, so oft hat er damit Versteck gespielt.”

27 Hermann Hüffer, “Wann ist Heinrich Heine geboren.” Deutsche Rundschau, Dezember 1897, berichtet S. 452: “In Folge dessen ist es [das Jahr 1797] auch in die meisten biographischen Artikel übergegangen, ohne daß Heine Widerspruch erhoben hätte,” und Karl Emil Franzos, “Heines Geburtsjahr” (Separatdruck, S. 30) schreibt: “Heine hat selbst gegen diese [auch Laubes], wie alle anderen gleichlautenden Angaben nie Einspruch erhoben.”

28 Diese “Berichtigung” veröffentlichte J. Nassen später in seinen Neuen Heine-Funden (Leipzig, 1898), S. 111. Auch die Zeitung für die elegante Welt brachte am 29. Juni 1838 das Geburtsjahr 1799; allerdings war Laube damals nicht Redakteur der Zeitung.

29 Im Nachlaß Heines haben sich verschiedene und wiederholte Anfragen von Zeitgenossen über Heines Geburtsjahr erhalten, die dieser stets unbeantwortet gelassen hat.

30 Hermann Hüffer, Aus dem Leben Heinrich Heines. Darin S. 99-106: “Heines Abgangszeugnis,” S. 101-102.

31 Heine an Julius Campe, 6. April 1852. Hirth, Heines Briefwechsel, Brief No. 949.

32 Es handelt sich hier wahrscheinlich um eine verschollene biographische Skizze über Heine von J. H. Detmold.

33 Besonders trug der in Frankreich veröffentlichte Brief von Heine an Chasles vom 11. Januar 1835, der das Datum 1800 nennt, dazu bei.

34 Saint-René Taillandier, “Poètes contemporains de l'Allemagne. Henri Heine, sa vie et ses écrits. Romanzero, von Heinrich Heine.” Revue des deux mondes, 1. April 1852. S. 9.

35 In “Die Heine-Sammlung Strauß.”

36 Charlotte Embden behauptete elf Monate jünger als ihr Bruder Heinrich zu sein; sie wurde am 18. Oktober 1800 geboren. Heines Geburtstag auf den 13. Dezember 1800 zu verlegen, ist danach ganz unmöglich.

37 Vgl. Ludwig von Embden, Heinrich Heines Familienleben (Hamburg, 1892), S. 256 und Hirth, Heines Briefwechsel, Brief No. 999.

38 Friedrich Hirth, “Heinrich Heines Geburtsjahr und Konfession.” Morgenblatt der Frankfurter Zeitung, 2. Oktober 1910.

39 Ernst Elster, “War Heine französischer Bürger?” Deutsche Rundschau, Bd. 112, August 1902, S. 222-230. Die von mir zitierten offiziellen Briefe darin zuerst von Elster veröffentlicht.

40 F. Mentz, “Zur Naturalisation Heinrich Heines.” Beilage zur Allgemeinen Zeitung No. 123, 31. Mai 1902.

41 Comte de Bresson (Légation de France en Prusse) an Baron von Bülow, 22. November 1842.

42 Memel hier verschrieben für München.

43 Baron von Bülow an Comte de Bresson, 17. Februar 1843. Der Bericht liegt deutsch und französisch vor; der deutsche ist vom 9. Januar 1843.

44 Der Großsiegelbewahrer, Justiz- und Kultusminister an den Bürgermeister des 3. Bezirks von Paris, 26. Juni 1843.

45 Taillandiers Aufsatz erschien in der Revue des deux mondes vom 1. April 1852, S. 5-36 unter dem Titel: “Poètes contemporains de l'Allemagne. Henri Heine, sa vie et ses écrit. Romanzero, von Heinrich Heine.”

46 Paul Beyer, Der junge Heine (Berlin, 1911), S. 120 ff. Danach sind “Die beiden Grenadiere” im Jahre 1820 entstanden.

47 Heines Jugendfreund aus Berlin, Joseph Lehmann, berichtet am 10. Mai 1852 an Heine: “und so benutzte ich … den letzten Artikel des … Taillandier … zu … meinem Magazin [für die Literatur des Auslandes].

48 Karl Emil Franzos, Heines Geburtstag (Separatdruck), S. 27; Hermann Hüffer, “Heine auf dem Lyceum und Gymnasium zu Düsseldorf. Ein Zeugnis für sein Geburtsjahr.” Beilage zur Allgemeinen Zeitung, No. 129, 11. Juli 1898.

49 Elster, Beines Werke 2, i, 79.

50 Karl Emil Franzos, Heines Geburtsjahr (Separatdruck), S. 13.

51 Maria Embden-Heine, Principessa della Rocca, Erinnerungen an Heinrich Heine von seiner Nichte (Hamburg, 1881), S. 6.

52 Maximilian Heine, Erinnerungen an Heinrich Heine und seine Familie. Von seinem Bruder (Berlin, 1868), S. 7.

53 Ebd., S. 135.

54 Ludwig von Embden, Heinrich Heines Familienleben. Von seinem Neffen (Hamburg, 1892), S. 5.

55 Gustav Karpeles, “Neue Veröffentlichungen über Heinrich Heine.” Der Abend, 24. März 1892, S. 5 u.f.

56 Hermann Hüffer, “Noch ein Wort über H. Heines Geburtsjahr.” Beilage zur Allgemeinen Zeitung, No. 162, 23. Juli 1898. Hüffer nimmt außerdem hier Stellung gegen den Aufsatz von Franz Held, “Heines Geheimnis,” Magazin für Literatur, No. 24, 18. Juni 1898, S. 553-559, worin dieser auf recht frivole Art rein intuitiv zu beweisen sucht, daß Heine unehelicher Geburt sei.

57 Die Principessa della Rocca hatte des Manuskript von Heines Geburtstagsgedicht für die Eltern nach dem Tode ihres Onkels Maximilian im Jahre 1879 aus dessen Nachlaß übernommen und dann drei Jahre später in ihren Skizzen über Heinrich Heine in photographischer Wiedergabe veröffentlicht.

58 Maximilian Heine, Erinnerungen, S. 7.

59 Gustav Karpeles, “Heines hundertster Geburtstag.” Didaskalia, No. 55, 6. März 1897.

60 Maximilian Heine, Erinnerungen, S. 166.

61 Hirth, Heines Briefwechsel, Brief No. 435.

62 Ebd., Brief No. 710.

63 Philibert Audebrand, Petits Mémoires du XIXe siècle (Paris, 1892). Darin S. 1-98: “Henri Heine,” S. 32.

64 M. Philarète Chasles, Études sur l'Allemagne au XIXe siècle (Paris, 1861). Darin S. 267-280: “Henri Heine,” S. 273-277.

65 Wohl der Familie Salomon Heine gegenüber.

66 Maria Embden-Heine, Erinnerungen, S. 5.

67 Adolf Strodtmann, “Die Mütter H. Heines, nach ihren Jugendbriefen geschildert.” Deutsche Rundschau, 3. Jahrg., 10. Heft, Juli 1877. Darin S. 99: Betty van Geldern an Helena Jacob Israel [Anfang September 1796].

68 Geschichte der Stadt Düsseldorf in zwölf Abhandlungen. Festschrift zum 600 jährigen Jubiläum. Herausgegeben vom Düsseldorfer Geschichts-Verein (Düsseldorf, 1888). Darin S. 149-254: Abr. Wedell, “Geschichte der jüdischen Gemeinde Düsseldorfs.”

69 Strodtmann, Die Mutter H. Heines, S. 100; Betty van Geldern an Helena Jacob Israel, 8. November 1796.

70 Daß das Düsseldorfer Rabbinat keine Mittel und keine Chikanen scheute, um die Ehe zu verhindern, beweist Betty van Gelderns Brief an Helena Jacob Israel vom 8. November 1796. Es wird hier schon klar angedeutet, welche Taktik man noch weiterhin verfolgen wollte. Als die staatlichen Behörden gegen den Einwand des Rabbinats das Niederlassungsrecht für Samson Heine bewilligt hatten, wollten die Rabbiner trotzdem noch eine Bedingung an die Bewilligung geknüpft sehen, wie Betty weiterhin berichtet: “R[abbi] Salomon wollte auch haben, daß die Gültigkeit dieses Versicherungsschein erst nach der Hochzeit anfangen sollte, aus der Ursache, weil ich [Betty] als Kalle [Braut] sterben könnte und mein Bräutigam alsdann als ein ganz Fremder, wenn der Schein vor der Hochzeit schon gültig wäre, das Kijumim hätte. Allein dieses ist ihm auch abgeschlagen worden.” Da Samson und Betty sofort heiraten wollten, kommt die Möglichkeit des Todes des Bräutigams vor der Eheschließung doch überhaupt nicht in Betracht. Die Rabbiner hofften hier vielmehr durch diese eingeflochtene Bedingung das Gesetz zu umgehen, indem sie dem Paar den religiösen Segen verweigerten und dadurch die staatliche Erlaubnis zur Niederlassung hinfällig machten. Aehnliche Schritte haben sie später ja wirklich auch unternommen.

71 Eine Zivilehe kam damals nicht in Frage, da eine solche erst 1804 durch den Code civil eingeführt wurde.

72 Strodtmann, Die Mutter H. Heines, S. 97: Betty van Geldern an Helena Jacob Israel, 27. Mai 1796.

73 Vgl. Ludwig von Embden, Heinrich Heines Familienleben, S. 253 und Hirth, Heines Briefwechsel, Brief No. 995.

74 W.T., “Die Taufe des deutschen Aristophanes.” Gartenlaube, 1877, No. 1.

75 Georg H. Daub & Dr. Johs. Müller-Heiligenstadt, “Die Taufe Heinrich Heines.” Neues Wiener Journal, No. 11322, 29. Mai 1925.

76 Karl Emil Franzos, Heines Geburtstag (Separatdruck), S. 13.

77 Gustav Karpeles, Heinrich Heine. Biographische Skizzen (Berlin, 1869), S. 6-7.

78 Von Maximilian Heine bei einem Besuch bei Mathilde Heine in Paris im Jahre 1867 im Manuskript gelesen und teilweise vernichtet. Das übrige “Memoirenfragment” wurde erst 1884 veröffentlicht.

79 Ludwig von Embden berichtet in seinem Buch, Heinrich Heines Familienleben, S. 304, über Maximilians Rechtfertigung für die Vernichtung des ersten Teils des “Memoirenfragments” seiner Schwägerin Mathilde gegenüber: “Es wäre notwendig für den Ruhm seines Bruders gewesen, die letzten in Fieberhitze geschriebenen Blätter der Memoiren zu vernichten, um das in Mathildens Händen gebliebene Memoirenfragment unschädlich zu machen.” Engels Erklärung in seiner “Einleitung” zu Heinrich Heines Memoiren (Hamburg, 1884), S. 44 f, daß Maxmilian die ersten 26 Seiten zerstörte, weil der Dichter dort ehrlich zugab, daß er “aus einer verarmten jüdischen Familie herstammt,” paßt ganz und gar nicht in das Bild der Memoiren, worin Heine seinen Vater als durchaus wohlhabend schildert. Es muß für die Vernichtung ein anderer Grund vorgelegen haben.