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Goethe's Maerchen in the Light of Novalis

Published online by Cambridge University Press:  02 December 2020

Frederick Hiebel*
Affiliation:
Rutgers University

Extract

Goethe's Maerchen which concluded his Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter, published in Schiller's Horen in 1795, was enthusiastically received by all early romanticists. August Wilhelm Schlegel wrote a review of Goethe's fairy tale immediately after its publication, which represented the delight of his whole generation on the eve of the literary movement of romanticism:

… Was aber alles Belehrende und Ergötzende in den vorigen Unterhaltungen dahinten läßt, was ein sanftes Wohlgefallen in das lebhafteste Vergnügen verwandelt, ist das Maerchen, zu dem wir durch treSende Winke über das Wesen der Phantasie vorbereitet werden. Sie gaukelt uns alsdann das lieblichste Märchen vor, das je von ihrem Himmel auf die diirre Erde herabgefallen ist. Alle ihre Jugend und Fröhlichkeit scheint wach geworden zu sein … nie gab es einen liebenswürdigeren Schmerz als den der süßen Lilie; ueberhaupt erregt sie ein Gefühl, als wenn man den Duft der Blume, deren Name sie führt, in freier Luft einatmete … es ist eine Zeichnung, bei der man nicht ohne Ergötzen verweilen kann … so schwebt das ganze Märchen hin, und wer sich nicht an ihm erfreuen wollte, müßte wenigstens nicht mit unbefangnem Geist sich belustigen können oder alle Werke, woran die Einbildungskraft allein teilhat, lästig linden. Alsdann könnte es ihn vielleicht noch unterhalten, nach einem haltbaren Faden der Deutung zu suchen, welches wir noch nicht unternommen haben.

Type
Research Article
Information
PMLA , Volume 63 , Issue 3 , September 1948 , pp. 918 - 934
Copyright
Copyright © Modern Language Association of America, 1948

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References

1 10 Stueck, October 1795; later in Goethe's Works, vol. xii, 2nd ed. (1808).

2 Fr. Strich, Die Mythologie in der deutschen Literatur von Klopstock bis Wagner (Halle: Niemeyer, 1910), I, 320 f.: “Das Zusammenwirken der Kráfte also die Idee des Symboli-schen, wie sie in der griechischen Mythologie zur Erscheinung kam, wurde von Goethe in einer symbolischen Dichtung dargestellt. Die Romantik begrufite sein Márchen als eine neue Mythologie.”

3 In the Allgemeine Literatur Zeitung, 6. Januar 1796; now in Saemtliche Werhe, x, 85 ff.

4 Reprinted in Deutsche Literatur, Sammlung literarischer Kunst- und Kulturdenkmaler in Entwicklungsreihen (Leipzig, 1937), Reihe Romantik, iii, 177 f.

5 Schiller's interpretation sent to Goethe December 25, 1795, is lost. Other interpretations of the same and the following years, as those of Prince August von Gotha (Goethe Jahrbuch XXV, 1904, p. 40 f.) and of Charlotte von Kalb (Goethe Jahrbuch XIII, p. 53 f.), cannot count as literary interpretations. The first comments which were of consequence for German literature were those of Novalis. Twenty-one years after publication of the Maerchen, Goethe dictated three different interpretations of the tale; one of them was that of Charlotte von Kalb. See Goethe's Works, Weimarer Ausgabe, 42, ii, 444 ff.

6 Novalis' Schriflen, ed. P. Kluckhohn im Verein mit Richard Samuel (Leipzig, 1929)' i, 351 f.; first published in the newly founded Jahrbiicher fiir die preussische Monarchie (1798), Juni-Heft.

7 F. Meyer von Waldeck, Goethe's Maerchendichtungen (Heidelberg, 1879).

8 Novalis, Schriflen, iv, 156: Letter of Friderike von Mandelsloh, the sister of Sophie von Kuehn, to Novalis, September, 1796: “Vor einigen Tagen ist unsere kleine Stube so gluck-lich gewesen, den grofien Geist Goethens in sich zu fassen. Er war charmant, hielt sich aber nicht lange bei uns auf, machte uns aber die Hoffung, dafi wir bald wieder so gliicklich sein wtirden, ihn von Angesicht zu Angesicht zu schauen.”

9 Sophie von Kuehn died March 19, 1797. See the first letter of Novalis after her death, March 22, to K. L. Woltmann in Jena (iv, 183).

10 Camilla Lucerna, Das Maerchen, Goethe's NaturphUosopMe als Kunstwerk (Weimar: Deutungsarbeit, 1910); Spiridion Wukadinovic, Goethe Problème (Halle: Max Niemeyer, 1926).

11 Briefwechsel, Goethe an Schiller, Karlsbad, July 8, 1795; Weimar, August 17 and 21, September 7,16,23, and 26,1795.

12 See J. Richter, “Jacob Boehme und Goethe”, Jahrbuch des Freien deutschen Hochstifts (1934/35), p. 41.

13 R. Kienast, Johann Valentin Andreae und die echten Rosenhreutzerschriften, Palaestra 152 (Leipzig: Meyer und Muller, 1926).

14 Briefwechsel, Karlsbad, July 8,1795.

15 Karl Viê'tor, Derjunge Goethe (Leipzig: Quelle und Meyer, 1930),pp. 12-13: “Pietis-mus ist modern-protestantische Mystik. Die Begegnung mit dieser irrationalen Gegen-macht des aufgeklàrten Zeitalters öffnet Goethe den mystischen, den naturphilosophischen Ideen und Erkenntnisweisen uberhaupt … aus solchen ZufliiCen nàhrt sich die eigene Religion, die sich damais herauszubilden beginnt.”

16 Schriften, rv, 492 f. The dates of the three visits of Novalis to Goethe are: March 29, 1798, with A. W. Schlegel at Goethe's house in Weimar; July 21,1799, with A. W. Schlegel and Ludwig Tieck in Weimar; November 14, 1799, meeting with Goethe in a social gathering.

17 Ibid., iv, 492.

18 Ibid., n, 325–327 (especially Nr. 42).

19 Ibid., ii, 311 (Einleitung des Herausgebers, P. Kluckhohn).

20 Der faustische Mensch, vierzehn Betrachtungen zum zweiten Teil von Goethes Faust (Jena: Eugen Diederichs, 1922), p. 11 f.

21 . J. Obenauer, op. cit., and in his Hoelderlin-Novalis (Jena: Eugen Diederichs, 1925).

22 “Das goldene Zeitalter bei den deutschen Romantikern”, Die Ernte, Abhandlungen zur Literaturwissenschaft Festschrift fur Franz Muncker (Halle a.S.: Max Niemeyer, 1926), pp. 117 ff. and 150 f.

23 J. Petersen, “Die Sehnsucht nach dem dritten Reich in deutscher Sage und Dichtung”, in Dichtung uni Voikslum, Neue Folge des Euphorion, Zeitschrift fur Literaturgeschichte 35 (Stuttgart: J. B. Metzlersche, 1934), i, 18-40, ii, 145–182; ibid., erweiterter Abdruckdes Aufsatz in Buchform: Die Sehnsucht nach dem Dritten Reich in deutscher Sage und Dichtung (Stuttgart, 1934).

24 Petersen, “Die Sehnsucht nach dem dritten Reich”, p. 160.

25 R. Steiner, “Goethes geheime Offenbarung”, Magazinfilr Literatur (Berlin: S. Cron-bach, August, 1899), and Goethe's secret revelation and the riddle in Fatist (London: Humphries, 1933), pp. 47 ff.; also K. J. Obenauer, Derfaustische Mensch, pp. 9 ff.

26 Richter, “J. Boehme und Goethe”, and Walter Feilchenfeld, “Der Einflufi Jacob Boehmes auf Novalis”, Germanische Studien, Heft 22 (Berlin, 1922).

27 Boehme, Saemtliche Werke, ed. K. W. Schiebler, 2. Aufl. (Leipzig, 1860), Die drei Prinzipien gottlichen Wesens, 1,150 f.

28 I, 353, first published in Morgenblattfilr gebildete Stánde, March 30, 1811. For the date see i, 263–272.

29 ii, 59; see Petersen, “Das goldene Zeitalter”, p. 150.

30 Petersen, “Die Sehnsucht nach dem dritten Reich”, p. 160 f.

31 Schriften, iii, 63 ff.

32 R. Steiner, Goethes Weltanschauung (Berlin, 1897); Engl, trans., Goethe's Conception of the World (London and New York, 1928).

33 C. Lucerna, op. cit., with frequent quotations of R. Steiner's Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften, Kurschners National-Literatur.

34 iii, 129.

36 iii, 57 ff. (Einleitung des Herausgebers).

37 Letter of the Prince August von Gotha, Goethe Jahrbuch, xxv (1904), 40 f.; interpretation and letter of Charlotte von Kalb, Goethe Jahrbuch, xin, 53 f.; both in Goethe's Werke, W. A., i, 459 f.

37 Fr. W. Riemer, Mitteïlungen über Goethe, Im Inselverlag (Leipzig, 1921), p. 302.

38 Goethe's Werke, W. '., i, 459 ff. Goethe planned to write another Maerchen. He wrote to Schiller, November 21, 1795: “das neue Màrchen kann wohl schwerlich im Dezember fertig werden; selbst darf ich nicht wohl ohne etwas auf eine oder andere Weise über die Auslegung, des ersten gesagt zu haben, zu jenem iibergehen. Kann ich etwas Zierliches dieser Art noch im Dezember leisten, so soil es mir lieb sein, auch auf diese Weise an dem ersten Eintritt ins Jahr teilzunehmen.” Goethe did not give any further interpretations to his Maerchen; even after having received Schiller's interpretation (which is lost) he answered reluctantly: “Ich danke fur den Beitrag zur Auslegung des Maerchens; wir wurden freilich noch ein bifichen zusehen. Ich hoffe aber doch noch auf eine giinstige Wendung in den Unterhaltungen meinen beliebigen Spafi dariiber machen zu konnen” (Goethe an Schiller, Weimar, 29. Dez. 1795).

39 iii, 141 (Nr. 453).

40 Correspondence between Goethe and Carlyle, ed. Charles Eliot Norton (London, 1887), p. 205.

41 i, 23 ff. and i, 194 ff.

42 1,3 ff. (Einleitung zu den Lehrlingen zu Sais, Kluckhohn).

43 in, 220.

44 i,194 ff.

45 K. J. Obenauer, Hoelderlin-Novalis, op. cit.