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Ein Unveröffentlichter Artikel Lenins vom September 1912

Published online by Cambridge University Press:  18 December 2008

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Abstract

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Copyright © Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis 1964

References

page 470 note 1 Vgl. neuerdings Kotowski, G., Friedrich Ebert, Wiesbaden 1963, S. 188 ff.Google Scholar; Schurer, H., “Radek and the German Revolution”, in: Survey No. 53, bes. S. 61 f.Google Scholar

page 470 note 2 Überschrift der Redaktion: “Zum Fall Radek”, Überschrift Luxemburgs: “Blinder Eifer”. Vorwärts, 14. 9. 1912, No. 215, S. 3Google Scholar. Radeks Erwiderung ebd., 17. 9, 1912, No. 217, S. 3. Am 19. 9. 1912 druckte die Bremer Bürgerzeitung die beiden Artikel aus dem Vorwärts ab mit einer Einleitung, in der es u.a. hiess:, «Wir erklären aber, dass wir weitere Erwiderungen auf diese Artikel, wie sie uns bereits angekündigt werden, sowie weitere Erörterungen über den Fall Radek an dieser Stelle ablehnen …”.

page 470 note 3 Erinnerungen an Lenin, 2. Aufl., Berlin 1959, S. 294Google Scholar.

page 471 note 1 Sočlinenija, , 5. Aufl., Bd. 22 (1961), S. 574.Google Scholar

page 471 note 2 Briefliche Äusserungen B. NikoJaevskijs, R. Abramovičs und A. BaJabanovs vom November und Dezember 1952.

page 472 note 1 Im Frühjahr 1912 war es in den Goldwäschereien von Bodaibo an der Lena zu Streiks und Demonstrationen gekommen, bei deren Unterdrückung 250 Personen getötet wurden. Das Blutbad hatte einen solchen Entrüstungssturm in der Öffentlichkeit und so heftige Proteststreiks zur Folge, dass der Zar den Innenminister Makarov entlassen musste.

page 472 note 2 Die Auflage der Pravda schwankte in den Jahren 1912/14 zwischen 30.000 und 60.000 Exemplaren. Vgl. Loginov, V. T., “V. I. Lenin i, Pravda' (1912–1914 gg.)”, in: Voprosy Istorii, 1962, No. 5, bes. S. 39Google Scholar.

page 472 note 3 Das persönliche Moment in der Spaltung zeigt sich deutlich, wenn man die Aufteilung der Führer zwischen den beiden Gruppen näher untersucht. Dzierżyński und Hanecki waren politisch beide eng an die Bolschewiki gebunden, doch blieb Dzierzyński dem Hauptkomitee bis zu seiner Verhaftung Ende 1912 treu. Marchlewski und Warszawski blieben auch bei der alten Berliner Führung, obwohl der letztere sich bei Jogiches während der Pariser Verhandlungen ziemlich unbeliebt gemacht hatte. Auf der Seite des Warschauer Komitees waren ausser Hanecki auch Malecki (letzterer aus der Führung der SDKPiL vor einigen Jahren schon durch Jogiches herausgeekelt), Unszlicht und die Stein-Brüder Kamieński und Krajewski. Z. Leder nahm eine neutrale Stellung ein, obwohl er in der Radek-Angelegenheit gegen das Hauptkomitee polemisierte.

page 473 note 1 Ausser Aksel'rod hatten noch Martynov, Trotzki, Semkovskij, Igorev und Schwartz gegen den Beschluss des polnischen Parteigerichts protestiert (s. Vorwärts, 17.9. 1912, S. 3).

page 475 note 1 Spasiteli ili uprazdniteli? [Kto i kak razrušal R.S.-D.R.P.], Paris 1911Google Scholar.

page 475 note 2 Gemeint ist der, “Russische Fonds”. Vgl. Schapiro, L., The Communist Patty of the Soviet Union, London 1960, S. 107 ff.Google Scholar

page 476 note 1 Lenin schrieb darüber im Januar 1913 in dem Artikel “Die Spaltung in der polnischen Sozialdemokratie” (Lenin, , Werke, Bd. 18, Berlin 1962, S. 472476, 475)Google Scholar: “Rosa Luxemburg … richtete an das ISB ein Schreiben, wonach das Warschauer Komitee aus Spaltern bestehe und sich in den Händen der Ochrana befinde, mit der Mitteilung, dass das nicht zu veröffentlichen sei! Zugleich aber veröffentlichte Tyszka selbst diese Niedertracht in der polnischen sozialdemokratischen Literatur!!” Vgl. Lenins Brief an das ISB vom 31. 8. 1912 (ebd., S. 266 f.) und Correspondance entre Lénine et Camille Huysmans 1905–1914, Paris-La Haye 1963, S. 100 ff., 119 ff.

page 476 note 1 Radeks persönlicher Anteil an dem Kampf zwischen Bolschewiki und Menschewiki in Paris 1910/11 ist unbekannt. Jedoch gibt Lenin selbst zu, dass er dieselbe Position wie die anderen Polen in dieser Angelegenheit einnahm, d.h. Unterstützung der Bolschewiki in internen Parteifragen, aber Widerstand gegen jeden Versuch, die Partei offen zu spalten. Obwohl wenig darüber veröffentlicht worden ist, sind die Ansichten der Polen aus der in den Warschauer Archiven aufbewahrten Korrespondenz der polnischen Parteiführer bekannt.

page 477 note 1 Radek wurde von der polnischen Partei im August 1912 verurteilt, und diese Entscheidung wurde wenige Tage spärer der SPD-Leitung offiziell von Rosa Luxemburg mitgeteilt. Es ist jedoch zu beachten, dass Rosa Luxemburg trotz ihrer Gegnerschaft gegenüber Radeks Rolle und Haltung privat die Gerichtsverhandlungen gegen ihn verurteilte, die sie als “Nüsse knacken mit einem Hammer” bezeichnete. (Rosa Luxemburg an Leo Jogiches, Mai 1912 [?], Institut für Marxismus-Leninismus, Moskau.)

page 477 note 2 Martov, I., Spasiteli ili uprazdniteli?, Paris 1911Google Scholar. Vgl. Luxemburg, Rosa, Vorwärts, 14. September 1912Google Scholar, sowie ihre Briefe an Karl, und Kautsky, Luise, Berlin 1925, S. 160Google Scholar. Kautskys Ansichten in: Dnevnik Social-Demokrata, No. 15 (Oktober 1911), S. 16.Google Scholar

page 477 note 3 Damals Social-Demokrat.

page 477 note 4 Wahrscheinlich Julian Marchlewski (Karski). Vgl. “Fünf Briefe W. I. Lenins”, in IRSH IX 1964, S. 260, Anm. 4.Google Scholar

page 478 note 1 Der Hauptorganisator der Spaltung in der polnischen Partei war wahrscheinlich Jakub Fürstenberg-Hanecki. Jedoch waren 2wei andere Mitglieder des Hauptkomitees bereits 1908 und 1910 von ihren Ämtern zurückgetreten, da sie das persönliche Regime von Jogiches-Tyszka für in zunehmendem Masse unerträglich hielten. Jogiches-Tyszka entwickelte nach 1907 immer stärkere diktatorische Tendenzen (s. unveröffentlichte Briefe Rosa Luxemburgs an Jogiches-Tyszka und anderes Material im Institut für Marxismus-Leninismus in Moskau und im SDKPiL-Archiv in Warschau).

page 478 note 2 Das Hauptorgan der SDKPiL-Opposition – in Polen Rozlamowcy genannt – war das sogenannte Warschauer Komitee, das sich 1914 in das Nationalkomitee (Zarza¸d Krajowy SDKPiL) umwandelte. In anderen grossen Städten wie Lodz wurden ebenfalls Rebellenkomitees gebildet. 1912 war die Unterstützung der SDKPiL-Aktivisten in Polen etwa gleichmässig auf das alte Hauptkomitee und die opponierenden Rebellen verteilt.

page 478 note 3 Die bequemste Zusammenfassung der gegen Radek gerichteten Beschuldigungen ist zu finden in seiner eigenen Broschüre: Meine Abrechnung, Bremen 1913Google Scholar.

page 478 note 4 Wie in der russischen Partei (R. Malinovskij u.a.) war eine der Hauptbeschuldigungen des SDKPiL-Hauptkomitees gegen seine Widersacher, dass diese mit Ochrana-Agenten durchsetzt seien. Dies traf sicherlich auf zweitrangige Mitglieder zu, jedoch sind – zum Unterschied von der russischen Partei – niemals begründete Anklagen gegen irgendeinen alten polnischen Führer der beiden Richtungen erhoben worden. Die Hauptbeschuldigung scheint sich in diesem Falle gegen Józef Unszlicht gerichtet zu haben.

page 479 note 1 Lenin paraphrasiert hier Turgenevs “Žitejskoe Pravilo” (Lebensregel) aus: Stichot-vorenija v proze (Senilia). Vgl. Turgenev, I. S., Sobranie Sočinenij, Bd. 10, Moskva, 1949, S. 147 f.Google Scholar

page 480 note 1 Vgl. Schapiro, , a.a.O., S. 116Google Scholar: “In a passage which carefully avoided the word ‘liqui dators’ the resolution condemned both the extremists on the left wing of the party, and those who ‘underestimate’ and ‘deny’ the rôle of the underground party. This part of the Plenum's decisions was resisted by Lenin”. – Schapiro hat ein unvollständiges unveröffentlichtes Protokoll der Sitzung aus dem Aleksinskij-Archiv (Bibliothek der Columbia University) benutzt.

page 480 note 2 Diese Schrift Lenins erschien zuerst im März 1912 in deutscher Sprache in Paris. Vgl. Lenin, , Werke, Bd. 17, Berlin 1962, S. 525538Google Scholar, das Plechanov-Zitat (aus dem Dnevnik Social-Demokrata) dort S. 5 34 f.

page 481 note 1 Hier handelt es sich um eine Polemik gegen die polnische Haltung zur Spaltung in der russischen Partei. Lenins ständiger Hinweis auf “Liquidatoren” zielt hauptsächlich auf die “Versöhnler”, zu denen auch einige hervorragende Bolschewiki wie Nogin, Lindov und Rykov gehörten. Es sei daran erinnert, dass bis zum Juni 1911 Jogiches-Tyszka Lenins enger Verbündeter beim Ausmanövrieren der menschewistischen Fraktion wie auch des Bundes und der damit verbündeten Gruppen gewesen ist. Jogiches-Tyszkas offener Streit mit Lenin begann erst nach dem Sommer 1911.

page 481 note 2 Die Prager Konferenz vom Januar 1912, auf der ein Zentralkomitee aus ergebenen Anhängern Lenins gewählt wurde, erhob den Anspruch, die gesamte Partei zu vertreten; dies ermöglichte es Lenin, jetzt zu proklamieren, dass das polnische Hauptkomitee aufgehört habe, in irgendeiner Weise mit der russischen Partei, wie sie nach den Wahlen auf dieser Konferenz sich zusammensetzte, verbunden zu sein. Die SDKPiL ihrerseits erklärte natürlich, dass ihre Zugehörigkeit zur RSDRP, die formell auf dem 4. RSDRP-Kongress in Stockholm im April 1906 ihren Anfang genommen hatte, niemals von einem repräsentativen Kongress geändert worden war. (Und die nur von Bolschewiki beschickte Konferenz vom Januar 1912 konnte nicht den Anspruch erheben, solch ein repräsentativer Kongress zu sein.)