Summary
Wesen der Betonung und die Betonung der idg. Sprachen im Allgemeinen.
667. 1. Silben-, Wort- und Satzbetonung.
Unter Betonung im weitesten Sinne versteht man die Abstufung eines Satzes nach Intensität und Tonhöhe seiner Glieder.
Innerhalb jeder einzelnen Silbe, d. h. der mit einem selbständigen einheitlichen Exspirationsstoss hervorgebrachten Lautmasse, ist immer ein Element, das in Bezug auf Betonung die andern übenagt, z. B. a in nhd. wald; man nennt dieses Element den Sonanten der Silbe. Dabei kann die Art der Tonbewegung im Ganzen der Silbe, das Verhältnis, in dem die nicht-sonantischen Glieder der Silbe in Bezug auf die Betonung zu einander und zu dem Sonanten stehen, verschieden sein, vgl. z. B. lit. vìr-siu ʿich werde kochenʾ und -sin ʿich werde fallenʾ, gr. οἴ-κοι loc. sg. und οἶ-κοι nom. pl.
Innerhalb des mehrsilbigen Wortes ist immer eine Silbe, die vor den andern durch ihre Betonung hervorragt. Sie heisst gewöhnlich schlechthin die Tonsilbe, die accentuierte Silbe. Die nicht hoch- oder haupttonigen Silben können ihrerseits verschiedene Grade der Betonung haben, die für das Wort charakteristisch sind. Z. B. ist in nhd. gégentheil verwilderung die letzte Silbe stärker betont als die vorletzte, in ábenddümmerung die drittletzte stärker als die andern nichthaupttonigen Silben und diese letzteren zeigen unter sich wieder Abstufungen.
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- Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2010First published in: 1886