Book contents
- Frontmatter
- AN GERVINUS
- VORREDE
- Contents
- I zeitalter und sprachen
- II hirten und ackerbauer
- III das vieh
- IV die falkenjagd
- V ackerbau
- VI feste und monate
- VII glaube recht sitte
- VIII einwanderung
- IX Thraker und Geten
- X Skythien
- XI urverwandschaft
- XII vocalismus
- XIII die spiration
- XIV die liquation
- XV die stummen
- XVI die lautabstufung
- XVII die lautverschiebung
- XVIII die Gothen
- XIX die Hochdeutschen
- XX die Franken
II - hirten und ackerbauer
Published online by Cambridge University Press: 29 August 2010
- Frontmatter
- AN GERVINUS
- VORREDE
- Contents
- I zeitalter und sprachen
- II hirten und ackerbauer
- III das vieh
- IV die falkenjagd
- V ackerbau
- VI feste und monate
- VII glaube recht sitte
- VIII einwanderung
- IX Thraker und Geten
- X Skythien
- XI urverwandschaft
- XII vocalismus
- XIII die spiration
- XIV die liquation
- XV die stummen
- XVI die lautabstufung
- XVII die lautverschiebung
- XVIII die Gothen
- XIX die Hochdeutschen
- XX die Franken
Summary
Hat die ansicht von den zeitaltern grund, so muss sie noch mit einem andern durchgreifenden gegensatz zusammentreffen, den wir auf dem boden der geschichte wahrnehmen. die menschen des steinalters waren hirten, die des ehernen ackerleute und der milchessende riese weidete herden; bedeutungsvoll scheint die weit bekannte sage von der hünenjungfrau, die verwundert auf einen ackernden stiess und ihn samt pflug und rindern in der schürze als artiges spielzeug heimtrug: doch der alte hüne schalt und hiess sie die erdwürmer schnell zurückbringen, deren andrange das riesengeschlecht bald werde weichen müssen. Hier sind aber riesen und menschen als verschiedne stämme aufgefasst, während die geschichte lehrt, dass bei jedem einzelnen volk dem hirtenleben der ackergang nachfolge.
Jenes unauf haltsame einrücken der völker aus Asien in Europa setzt kühne kampflustige stämme voraus, die sich zu weilen ruhe und rast gönnten, im drang der fortbewegung von ihrer herde, jagd und beute lebten. bevor sie sich friedlichem ackerbau ergaben, müssen sie jäger hirten und krieger gewesen sein und erst auf der grundlage beider zustände konnte ein höherer aufschwung des geistes wie der sitte gedeihen, der den begabtesten und glücklichsten unter ihnen zu theil ward.
Ich will ausführen wie dieser unterschied in alle verhältnisse des lebens greift.
Den tapfern stand die welt offen: sie ziehen aus der heimat, wo es ihnen zu enge geworden war, von hungersnoth und miswachs, von feindschaft der stämme oder wanderlust und drang nach abenteuer getrieben.
- Type
- Chapter
- Information
- Geschichte der deutschen Sprache , pp. 15 - 27Publisher: Cambridge University PressPrint publication year: 2009