Während der Annäherung der Konzeption der Ungaren und des Kaisers verkündete Franz Joseph am 20. Oktober 1860 das Oktoberdiplom, und demzufolge wurde eine Kommission laut der Kandidierung des Iudex Curiae, also des Landesrichters zusammengerufen. Die Kommission, die unter dem Vorsitz des Landesrichters zusammensaß, und die man in der Rechtshistorik Judexkurialkonferenz nennt, verabschiedete nach den Verhandlungen die so genannte Judexkurialbeschlüsse, die provisorische Gerichtsnormen beinhaltete, die im Bereich der Gerichtsverfassung außer des Patrimonialgerichts eigentlich die früheren, vor 1848 existierten Gerichtsforen retablierte. Dieses System entsprach aber den neuen, modernen Ansprüchen ganz und gar nicht. Es wurde die Modernisierung des ganzen Gerichtswesens nötig, eine solche Aufbau der Justiz, die entsprechend der liberalen Staatsgedanken in das System der Montesquieuschen Gewaltentrennung eingepasst werden konnte. Die Konkretisierung der staatsorganisatorischen Vorstellungen von 1848 und der in den so genannten Aprilgesetzen deklarierten Institutionen wurde endlich auch unter friedlichen und ruhigen Umständen ab 1867 möglich.

Nach dem Ausgleich war in Ungarn die erste Frage auf dieser Ebene der Ausbau der selbständigen richterlichen Organisation. Den ersten Schritt in diese Richtung führte der GA 1868:LIV., der die bürgerliche Gerichtsordnung regelte. Die meritorische Neuerung dieses Gesetzes war die organisatorische Trennung der Zentralen oberen Gerichte: der königlichen Tafel, des Wechselobergerichtes und der Septemviraltafel. Demnach wurde als „Kurie“ nur die letztere genannt, die als oberstes Gericht des Staates vom nächsten Jahr an in zwei Klassen arbeitete: Kassationshof und Oberster Gerichtshof.