Mit dem Erscheinen des Greek New Testament 1966 gleichzeitig in New York, London, Edinburgh, Amsterdam und Stuttgart (GNT) zeichnete sich bereits das Bemühen ab, einen Standardtext zu erstellen, der für die exegetische Arbeit die Grundlage bieten soll. Dieses Bemühen wurde von dem internationalen Komitee unter der Federföhrung von K. Aland weitergeführt und brachte mit der 3. Auflage (GNT) 1975 und der 26. völlig neu bearbeiteten Auflage des seit 1898 eingeführten Nestle Textes (N26) den Abschluß, der textkritischen Arbeit des Komitees. Der Fortschritt nicht nur in der Textgestaltung, sondern ebenso in der Qualität des gebotenen Textes ist unübersehbar. Neu gefundene Zeugen, vor allem Papyri, wie eine bessere Kollationierung der vorhandenen haben uns dem Urtext sicher ein erhebliches Stück näher gebracht. Es muß jedoch einerseits gefragt werden, ob es berechtigt ist, diesen Text nunmehr als Standardtext in den Rangeines neuen textus receptus zu erheben, der allen Konkordanzen und Wörterbüchern, allen Übersetzungen und Kommentaren den verbindlichen Maßstab setzt. Zum anderen ist zu fragen, ob das Prinzip des Komitees, die mithilfe des Computers erfolgte Kollationierung der zahlreichen Minuskeln für den Text wenn nicht bestimmend, so doch wesentlich entscheidend sein zu lassen, textkritisch gerechtfertigt ist.