In der Musikfolklore erscheinen die Melodien entweder vokal oder instrumental. Diese beiden Stile setzen selbst bei derselben Melodie zweierlei Vortragsarten voraus. Beide Arten werden von den technischen Gegebenheiten der Interpretationsmittel, der menschlichen Stimme bzw. des betreffenden Instruments determiniert.

Im gesungenen Vortrag sind die Töne länger ausgehalten, enger miteinander verbunden. Ihr Rhythmus wird in den meisten Fällen durch die Prosodie der Sprache beeinflusst, im Parlando-Vortrzg sogar bestimmt. Die Prosodie des Textes hat selbst im Falle eines festen Tempo giusto-Vortrages ihre Einwirkung auf den musikalischen Rhythmus. Die vorkommenden Verzierungen sind von zweierlei Art. Erstens findet man mit der Melodie eng verbundene, ihren integralen Teil bildende Melismen, die die Melodielinie verzieren, ohne das Wesen der Melodie besonders zu beeinflussen.